Jedes Jahr unternehmen Aubinger Schüler Wanderungen ins Aubinger Moos, um im „Grünen Klassenzimmer“ mehr über die Tiere und Pflanzen in diesem wertvollen Biotop zu erfahren. Matthias Schwahn vom Umsetzungsteam „BayernNetzNatur“ (Projekt Aubinger Moos) stellt den Kindern in diesem Jahr den Teichmolch und die Goldammer vor.
Das weltweite Artensterben hat ungekannte Ausmaße angenommen. „Besonders schlecht steht es um die Amphibien, um die Frösche, Kröten, Unken, Molche, Olme und Salamander“, erklärt Matthias Schwahn. Von den 19 in Bayern heimischen Amphibienarten werden bereits 13 Arten in der Roten Liste geführt, bedauert er. Neben der Umweltzerstörung hat im vergangenen Jahr die Dürre zusätzlich belastet. Und derzeit bedroht eine bisher unterschätzte Gefahr die Amphibienbestände im Aubinger Moos. „Es handelt sich um Fische. In den kleinen Ausgleichsgewässern fressen sie den Laich und die Larven der Amphibien.“
Noch aber findet sich der Teichmolch in etlichen Kleingewässern. „Was liegt also näher, als den Teichmolch im Rahmen des Grünen Klassenzimmers vorzustellen?“, so Schwahn. Einen großen Teil des Jahres verbringen die überwiegend nachtaktiven Lurche an Land. Die Zuwanderungs- und Laichaktivität findet von März bis Juni statt. Wie andere Amphibien benötigt der Teichmolch dabei fischfreie Gewässer und meidet Gewässer mit Fischbeständen.
Vor kurzen besuchte die Klasse 4c der Grundschule an der Gustl-Bayrhammer-Straße mit ihrem Klassenlehrer Georg Wittmann den Teichmolch im „Grünen Klassenzimmer“.
Schwahn erklärte warum für Frösche, Kröten und Molche Gewässer ohne Fische überlebensnotwendig sind und warum schon eine Handvoll Goldfische, die manchmal aus Aquarien in Seen geworfen werden, eine ernste Bedrohung für den Laich und die Larven eines ganzen Teichmolchvolkes darstellen.
Mit einer anderen Klasse hat Schwahn die Goldammer und ihren Lebensraum im Aubinger Moos erkundet. Dabei lauschten die Kinder auf das typische di-di-di-di-di-di-düüü der Goldammer. Die Goldammer nistet am Boden oder bodennah, meist in der Nähe von Hecken, Säumen oder Gräben. „Einst war dieser Vogel eine Allerweltsart. Doch intensive Landnutzung und Verarmung an Kleinstrukturen brachten alarmierende Bestandseinbrüche mit sich“, erklärte Schwahn. Im Aubinger Moos fühlen sich die Goldammern noch wohl und bereichern dort das Frühlingskonzert mit ihrem charakteristischen „di-di-di-di-di-di-düüü“ (im Volksmund: „Wie-wie-wie-wie-hab-ich-dich-liiieb“).
Da im Moos weder gespritzt noch gedüngt wird, findet die Goldammer zur Brutzeit genügend Insekten und im Winter genügend Sämereien. Die Klasse 4a der Grundschule am Schubinweg besuchte zusammen mit Klassenlehrerin Kathrin Treichel die Goldammer im Aubinger Moos. Die Kinder erfuhren, warum gerade für bodennah brütende Vogelarten wie die Goldammer Rücksichtnahme zur Brutzeit so wichtig ist. Als „Goldammerfreunde“ werden die Kinder in Zukunft von März bis Anfang Juli auf den Wegen bleiben und Abstand zu Gebüschen, Säumen und Gräben halten.