Wie man auch beim Gärtnern Klima- und Artenschutz betreiben kann, beschäftigt den Landesbund für Vogelschutz (LBV) seit einiger Zeit. Seit 2014 wird im Projekt „Gärtnern ohne Torf” für torffreie Substrate geworben. Denn mit dem Schutz der Moore kann man den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren und gleichzeitig zum Schutz der Biodiversität beitragen. Durch den Abbau von Torf werden Moore zerstört und dadurch kommt es zur Freisetzung von CO2. In Mooren leben außerdem viele gefährdete Pflanzen- und Tierarten, wie zum Beispiel Sonnentau und Hochmoorbläuling, die sehr spezifisch an ihr Leben im Moor angepasst sind und keine Möglichkeit haben auf andere Lebensräume auszuweichen.
Ofti enthalten herkömmliche Blumenerden große Anteile an Torf. Für Gartenbeet und Blumentopf ist der Torf allerdings gar nicht nötig. Torffreie Pflanzerden haben einen hohen Bestandteil an Komposterde. Wer selber die Möglichkeit hat zu kompostieren kann sich auch seine eigene Topfpflanzenerde mischen: einfach 50 Prozent Komposterde und 50 Prozent Gartenerde vermengen und schon hat man sein eigenes nachhaltiges Substrat.
Hat die Komposterde einen hohen Anteil an Strauchschnitt, sollte lediglich Stickstoff nachgedüngt werden. Dazu am besten 50 Gramm Bio-Horndünger auf 10 Liter torffreie Erde zugeben und mischen. Damit man nicht so oft gießen muss, empfiehlt es sich, etwas größere Pflanzgefäße zu wählen, damit die Pflanzen eine größere Wurzelmasse ausbilden und das in der Topferde gespeicherte Wasser erschließen können. Zusätzlich kann man auf der Erdoberfläche dekorative Elemente wie Moospolster, Tonscherben oder Muscheln auflegen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern hat sich insbesondere auf Südlagen gut bewährt. Und wer jetzt noch ein paar insektenfreundliche Wildblumen in die Erde setzte, hat auch noch für einen Insektenimbiss vor der Haustür gesorgt.