Was für Hunde gilt, gilt gewissermaßen auch für Bienen: Bei strömenden Regen und Kälte jagt man keines der Viecherl vor die Tür. So hielt sich das Gesumme rund um die Bienenstöcke auf dem Gelände der Naturfreunde München e.V. (Zentralländstr. 16) an diesem verregneten Nachmittag auch sehr in Grenzen. Weil es aber zumindest für Menschen nicht das falsche Wetter, sondern nur die falsche Kleidung gibt, trotzten einige Kinder und deren Eltern der Nässe und fanden sich zum Projekt „Bienenwelten” ein. Dazu eingeladen hatte der Verein PA/Spielkultur e.V. (Pädagogische Aktion Spielkultur) in Zusammenarbeit mit den Naturfreunden.
Unter einem Regenschutz versammelten sich die Besucher an Tischen, wo sie Bienenwachskerzen und Insektenhotels herstellen konnten. „Wir möchten über die Bedeutung der Honig- und Wildbienen informieren”, sagte Kati Landsiedel, Naturpädagogin bei PA/Spielkultur. „Deswegen erklären wir den Kindern, was die Bienen für uns machen und welche Gefahren es für sie gibt.” Die Organisatoren hatten dazu Nektar-Sammel-Spiele sowie eine Brotzeit – natürlich mit Honig – vorbereitet. Und vor allem eines war geplant: Der Blick über des Imkers Schulter und eine Führung zu den Bienenstöcken. Doch vorher durften die Kinder erst einmal in die weißen Imkerjacken schlüpfen und die Schutzhauben aufsetzen. Dann ging es gut geschützt zu den Bienenstöcken am Rand der Wiese.
„Vorsicht Bienen” – dieses Schild an einem Zaun weist auf das Areal der Insekten hin. Begleitet wurden die Kinder von Thomas Zachmayer und Bastian – Achtung – Biener, die sich als Imker bei den Naturfreunden engagieren. „Bei dem Wetter ist natürlich nicht so viel los, da bleiben die Bienen lieber in ihren Stöcken”, erklärte Bastian Biener. Um den Kindern trotzdem zu zeigen, wie es in einem Bienenstock aussieht, zog er vorsichtig einen Rahmen heraus und hielt ihn vor die staunenden Gäste. Die Kinder ließen sich von den umherrschwirrenden Bienen nicht irritieren und folgten gebannt den Ausführung des Fachmanns. Im Anschluss daran führte Thomas Zachmayer einen so genannten Smoker vor, den Imker verwenden, um die Bienen mit Rauch ruhigzustellen und besser arbeiten zu können.
Kati Landsiedel freute sich über den Erfolg ihres Projekts. „Wir hatten Hortgruppen und Schulklassen aus ganz München hier zu Gast. Die Nachfrage war wirklich groß”, sagte sie.
Der Verein PA/Spielkultur e.V. organisiert in seinen Veranstaltungsräumen sowie stadtweit Spiel-, Kultur-, Natur- und Medienprojekte für Kinder, Jugendliche und Familien. Seit über 40 Jahren werden im Auftrag des Stadtjugendamts / Jugendkulturwerk der Landeshauptstadt München sinnlich-reale und digitale Spiel- und Erfahrungsräume realisiert. Als gemeinnütziger Verein und anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe der Landeshauptstadt München liegt dem Verein die kulturelle Bildung besonders am Herzen – mit und ohne Schule sowie zwischen Künsten, Medien und allen Sinnen. Weitere Infos unter www.spielkultur.de im Internet.