An Kiwi, Ingwer und Granatapfel haben sich Verbraucher längst gewöhnt. Aber was ist mit Acai-Beere, Acerola und Aronia? Oder mit Moringa, Spirulina und Baobab? Dieses sogenannte „Superfood” liegt bei gesundheitsbewussten Verbrauchern im Trend. Viele regionale Lebensmittel müssen allerdings bei den Nährstoffen den Vergleich nicht scheuen, haben eine bessere Ökobilanz und schonen den Geldbeutel.
Zahlreiche exotisch klingende Lebensmittel aus Asien, Nord- und Südamerika und Afrika, die vor wenigen Jahren hierzulande noch weitgehend unbekannt waren, finden Verbraucher heute im Handel. Lebensmittelrechtlich ist Superfood kein definierter Begriff, auch ist die besondere Gesundheitswirkung häufig nicht belegt.
Walnüsse, Grünkohl, Brokkoli, Rote Beete, Spargel, Leinsamen, Hirse und viele Kräuter: Das Angebot an regionalem „Superfood“ ist enorm. Viele regionale Produkte können mit den Exoten locker mithalten. Sie sind ebenso wertvoll in ihren Inhaltsstoffen und wegen ihrer kürzeren Lieferwege auch noch frischer und zudem ökologisch günstiger. Hinzu kommt: Für hiesige Landwirte ist der Kauf des regionalen Superfoods erfreulicher – und für die private Haushaltskasse auch.
Der Nährstoffvergleich mancher Superfood-Produkte mit den traditionellen Alternativen zeigt, dass bei den Hauptnährstoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffen) große Ähnlichkeiten bestehen. Auch in den sogenannten „sekundären Pflanzenstoffen“ schneiden sie nicht schlechter ab. Diese nutzen Pflanzen z.B. zum Schutz vor Fraßfeinden (Bitterstoffe, Gerbstoffe). In Tier- und Zellkulturstudien haben diese oft positive Gesundheitseffekte (z.B. antioxidativ, entzündungshemmend, antibiotisch).
Bei manchen Superfood-Produkten sind bezüglich der Vitamine, Mineralien und pflanzlicher Inhaltsstoffe durchaus Vorteile zu finden, wie z.B. bei Calcium und Vitamin E. Auch kann Superfood die Ballaststoff-Versorgung verbessern oder einfach mehr Abwechslung ins Essen bringen.
Exotisches Superfood kann vor allem mit neuen Geschmackserlebnissen punkten, so das Fazit des TÜV. Die heimischen Alternativen stehen dem exotischen Superfood physiologisch aber in keiner Weise nach und fügen sich besser in einen saisonalen bzw. regionalen Ernährungsstil ein.