Veröffentlicht am 30.04.2019 09:09

„Nach Einwänden geändert“

Der an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße ansässige Busbetriebshof West wird voraussichtlich 2021 nach Moosach umziehen. 2022 könnte der Wohnungsbau beginnen. (Foto: kö)
Der an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße ansässige Busbetriebshof West wird voraussichtlich 2021 nach Moosach umziehen. 2022 könnte der Wohnungsbau beginnen. (Foto: kö)
Der an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße ansässige Busbetriebshof West wird voraussichtlich 2021 nach Moosach umziehen. 2022 könnte der Wohnungsbau beginnen. (Foto: kö)
Der an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße ansässige Busbetriebshof West wird voraussichtlich 2021 nach Moosach umziehen. 2022 könnte der Wohnungsbau beginnen. (Foto: kö)
Der an der Zschokke-/ Hans-Thonauer-Straße ansässige Busbetriebshof West wird voraussichtlich 2021 nach Moosach umziehen. 2022 könnte der Wohnungsbau beginnen. (Foto: kö)

Den aktuellen Planungsstand zur Bebauung des ehemaligen Trambahndepots an der Zschokkestraße stellten jüngst Vertreter des Planungsreferats im Bezirksausschuss Laim (BA 25) vor. 1.065 Wohnungen werden im neuen Quartier zwischen Zschokke-, Hans-Thonauer-, Barmer- und Westendstraße entstehen. Dazu kommen Einkaufsmöglichkeiten, Büros, eine Grundschule, Kinderbetreuungseinrichtungen, ein Alten- und Servicezentrum sowie ein offener Kinder- und Jugendtreff. Letzterer sollte nach früheren Plänen im Erdgeschoss eines Wohngebäudes unterkommen. 450 Quadratmeter hatte man den Kindern und Jugendlichen zugestanden, dazu 300 Quadratmeter Freifläche vor der Haustüre. Der BA Laim stellte sich gegen diesen Standort, bemängelte das zu wenige Grün für den Nachwuchs und die voraussehbaren Konflikte um Lärm mit den Nachbarn. Das Veto des Stadtteilgremiums zeigte Wirkung: „Nach Einwänden aus dem BA Laim, wird die Einrichtung jetzt in den Schulbau integriert“, sagt Julia Biller vom Planungsreferat.

Baubeginn in drei Jahren

Mitte 2022 könnte es mit dem Wohnungsbau an der Zschokkestraße losgehen – so die vage Prognose der Stadtplaner. Vorgesehen ist es, die Teilfläche, die derzeit für die Unterbringung von Flüchtlingen zwischengenutzt wird, 2020 freizuräumen. 2021 soll der Busbetriebshof nach Moosach umgesiedelt werden. Das 8,7 Hektar große Areal befindet sich zu verschiedenen Teilen im Eigentum der Stadt München, der Stadtwerke München (SWM) und der Eisenbahner-Baugenossenschaft München (EBM) - Hauptbahnhof eG. Vor allem eine Mietwohnsiedlung soll entstehen, erklärt Julia Biller: Auf den Flächen im Eigentum der Stadtwerke sind 30 Prozent geförderter Mietwohnungsbau vorgesehen, auf dem Grund der Stadt sind es 50 Prozent und die EBM werde mindestens 25 Prozent genossenschaftlichen Wohnungsbau schaffen. Der Rest werde frei finanzierter Wohnungsbau. Die Wohnbereiche werden unterkellert und mit einem eingeschossigen Tiefgaragenbereich versehen. Alternative Mobilitätskonzepte sollen aber auch greifen: „Der Radverkehr soll gestärkt werden, eventuell könnte ein Standort für Leih- und Lastenräder geschaffen werden“, so Biller. Im Gespräch sei, dass eines der Hochhäuser als Verwaltungsstützpunkt genutzt werde. Für die drängende Forderung der Laimer Stadtteilpolitiker nach einer fünf-zügigen Grundschule sind die Stadtplaner jedoch nicht die richtigen Ansprechpartner.

Bezirksausschuss fordert

Zunächst gehe es darum, den Bebauungsplan freigeben zu lassen, erklärt der leitenden Baudirektor Andreas Uhmann. Die Bedarfe für die Nutzungen der Gebäude, werden von den verschiedenen Referaten angemeldet. Das Referat für Bildung und Sport sieht demnach im neuen Quartier lediglich den Bedarf für eine drei-zügige Grundschule.

Eine Liste mit alten und neuen Forderungen schreibt der BA nun zusammen, um sie rechtzeitig in die Planung eingebracht zu wissen. Neben der Forderung nach der fünf-zügigen Grundschule ist dies auch das Drängen auf ein integratives Kindertageszentrum (KITZ). Lisbeth Haas (Die Grünen), Laimer Kinder- und Jugendbeauftragte, erinnert daran, dass diese Form der Einrichtung bereits beim Bau berücksichtigt werden müsse. Anette Zöllner (CSU) sorgt sich um die Barrierefreiheit der Siedlung und appelliert außerdem dafür, den Stellplatzschlüssel absolut einzuhalten (je Wohnung ein Stellplatz). Martha Mertens (SPD) verwies darauf, dass der BA Laim weiterhin auf Unterflurcontainer für die neue Siedlung bestehe. Darüber hinaus regte sie an, die Siedlung nach Norden hin zu öffnen und öffentliche Wegbeziehungen zu den Grünflächen zu schaffen. Von der U-Bahn-Station Westendstraße solle man außerdem einen unterirdischen Zugang zum Einzelhandelsbereich schaffen. „Dafür müssen die U-Bahn-Betreiber sorgen“, erklärt Biller. Auch dies also keine Frage des Bebauungsplan. Der BA Laim verabschiedete nun einstimmig seine Forderungen und will sie an die zuständigen Stellen richten.

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