An die 200 Auftritte absolviert daas Narrhalla-Prinzenpaar im Fasching. Darunter sind Besuche bei vielen sozialen Einrichtungen in den Vierteln. Fabrician I. und seine Prinzessin Sarah I. beantworten zum Faschingsendspurt Fragen von Johannes Beetz.
Die Faschingszeit ist in wenigen Tagen vorbei. Was war Ihr schönstes Erlebnis in den vergangenen Wochen war?
Fabrician I.: Vieles im Fasching war wirklich sehr schön. Wir durften jede Menge neue und interessante Menschen kennenlernen. Ein besonderes Highlight war die Soirée. Es ist ein ganz einzigartiges Gefühl, wenn man sieht, dass so viele nette Leute nur wegen uns auf den großen Narrhalla-Ball kommen und uns kennenlernen möchten. Hinzu kam, dass wir Andreas Gaballier kennenlernen durften.
Worauf freuen Sie sich jetzt im Faschingsendspurt am meisten?
Sarah I.: Da wir so viele verschiedene Auftritte und Termine haben, kann man fast nicht sagen auf was man sich „am meisten“ freut. Wir freuen uns immer, wenn wir Menschen durch unsere Faschingsauftritte begeistern und sie damit glücklich machen können.
Sie haben in den vergangenen Wochen viele soziale Einrichtungen in den Vierteln besucht und Menschen kennengelernt, die sich für andere einsetzen. Wie wichtig ist Ihnen dieses soziale Engagement, das Sie mit Ihren Besuchen ja bekannt machen und unterstützen?
Fabrician I.: Das soziale Engagement der Narrhalla ist für uns beide von sehr großer Bedeutung: sich für andere einsetzen, sich selbst für jemand anderen zurücknehmen und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken. Ich habe mich bereits bei den Pfadfindern für soziale Dinge eingesetzt und meine Prinzessin arbeitet als Erzieherin und erfüllt so jeden Tag eine bedeutsame Aufgabe mit heranwachsenden jungen Menschen.
Sarah I.: Die vielen sozialen Einrichtungen besuchen zu dürfen war mit das Schönste. Den Fasching zu den Menschen zu bringen, die selbst nicht zu Veranstaltungen kommen können. Wenn man diese strahlenden Gesichter sieht, ist das Freude genug.
Als Prinzenpaar sind Sie nicht alleine: Sie haben viele Menschen an Ihrer Seite – Garde, Musiker und viele Helfer und Organisatoren im Hintergrund und natürlich auch Ihre Familie. Alle tragen ihren Teil zum Gelingen bei. Welcher ist besonders wichtig?
Fabrician I.: Das ganze Team ist enorm wichtig, da jeder seinen Teil zum großen Ganzen beiträgt und jeder gebraucht wird. Wenn alle im Team zusammen helfen und sich unterstützen, erleben wir jedes Mal einen wundervollen Auftritt und sind dankbar für das herzliche Team, dass uns den ganzen Tag begleitet und hilft.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Was machen Sie dann?
Sarah I.: Da wir beide berufstätig sind, wird der ganz normale Alltag wieder einkehren. Der Prinz wird sich wieder um seine Firma APV Messtecc kümmern und ich werde mich auf meine Abschlussprüfungen zur staatlich anerkannten Erzieherin und den praktischen Prüfungen in der Arbeit vorbereiten.
Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die sich tagtäglich für ihre Mitmenschen einsetzen und alles zusammenhalten. Das kann ein freundliches Wort an der Supermarktkasse sein, ein guter Schulabschluss, die Erziehung von Kindern und vieles mehr. All das verdient Respekt – und zeigt ihn. Wovor haben Sie persönlich (besonderen) Respekt?
Sarah I.: Ich persönlich habe vor selbstlosen Menschen den größten Respekt. In unserer heutigen Gesellschaft ist alles sehr Ich-bezogen. Wie komme ICH am schnellsten an das und das. Wie bringe ich MICH am besten voran. Kaum jemand achtet mehr auf Respekt und Unterstützung dem anderen gegenüber. Der „gesunde Selbstegoismus“ wird gepredigt und sei im „Vorankommen“ enorm wichtig. Meiner Meinung nach stimmt das nur zum Teil. Auch mal an sich zu denken, die eigenen Bedürfnisse zu beachten und auf sich zu schauen ist nichts Falsches und extrem wichtig. Doch wo hört es wieder auf? Wo liegt die Grenze zwischen gesundem Egoismus und „Narzissmus“?
Wenn Menschen in der Lage sind, die goldene Mitte zu finden, sprich: auf sich selbst zu achten und trotzdem die Bedürfnisse und Nöte anderer wahrzunehmen und gegebenenfalls im richtigen Maße zu reagieren - und zwar in Absprache mit den Betroffenen. Das nötigt mir den größten Respekt ab.
Fabrician I.: Ich habe Respekt vor Menschen, die anderen Menschen Freude breiten und ihnen ein positives Lebensziel vermitteln können. Respektvoller Umgang schafft eine Gemeinschaft mit Zukunft,. Woher stammt das Wort Respekt? Aus dem lateinischen Verb respicere, was bedeutet: zurückblicken. Gemeint ist, Rücksicht zu nehmen. Ein Gefühl dafür zu haben, dass wir nicht allein auf der Welt sind. Eine Art Wertschätzung für den Anderen zu entwickeln. Respekt habe ich vor allem vor Leuten, die ihr eigenes Ego zurückstellen, um für hilfsbedürftige Personen da zu sein, wie es z.B. Mutter Teresa tat.