Veröffentlicht am 21.01.2019 13:45

Engel sein und Freude haben


Von ds
Standortleiterin Petra Bauer-Wolfram (rechts) und Koordinatorin Nicole Seidel vermitteln bei der „Stiftung Gute Tat” Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, an soziale Organisationen. (Foto: ds)
Standortleiterin Petra Bauer-Wolfram (rechts) und Koordinatorin Nicole Seidel vermitteln bei der „Stiftung Gute Tat” Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, an soziale Organisationen. (Foto: ds)
Standortleiterin Petra Bauer-Wolfram (rechts) und Koordinatorin Nicole Seidel vermitteln bei der „Stiftung Gute Tat” Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, an soziale Organisationen. (Foto: ds)
Standortleiterin Petra Bauer-Wolfram (rechts) und Koordinatorin Nicole Seidel vermitteln bei der „Stiftung Gute Tat” Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, an soziale Organisationen. (Foto: ds)
Standortleiterin Petra Bauer-Wolfram (rechts) und Koordinatorin Nicole Seidel vermitteln bei der „Stiftung Gute Tat” Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, an soziale Organisationen. (Foto: ds)

In München gibt es 6.200 Engel. Ihre „Zentrale” sitzt in der Ridlerstraße 31d und heißt „Stiftung Gute Tat”. Das Motto „Heute ein Engel” spricht viele Menschen an, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.

Freiwillig helfen – aber wo, wie, wem? Wer sich mit dieser Frage auf Internet-Recherche begibt, stößt schnell auf die Stiftung Gute Tat. Gegründet wurde sie in Berlin, die Zweigstelle in München besteht seit 2007 und wird von Petra Bauer-Wolfram geleitet. Sie betont: „Das beste Ehrenamt ist das, das Ihnen Freude macht. Man kann gleichzeitig helfen, seine Talente einsetzen und darf Spaß haben. Ehrenamt kann glücklich machen.”

Man braucht sich dabei nicht unbedingt langfristig auf etwas festzulegen. Spontan, sporadisch, kurzzeitig, mit flexiblem Zeiteinsatz: Auch so kann geholfen werden. Aktuelle Kurzzeit-Projekte sind die „Spezialität” der Stiftung Gute Tat. Wer sich engagieren möchte, kann in den Hunderten von Projektbeschreibungen stöbern: Helfer für Nachhaltigkeitskongress gesucht. Fahrdienst zum Friedhof. Helfer für Nähstube. Begleitung bei Veranstaltungen und Ausflügen. Urbanes Gärtnern. Büro- und Pressearbeit. Engel zum Ankommen in München – die Bandbreite an Tätigkeiten ist so groß wie der Kreis derjenigen, denen geholfen wird: Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderung, Migranten, Obdachlose.

Wöchentlicher Infoabend

Die bei der Stiftung registrierten „Engel” sind vergleichsweise jung, das Durchschnittsalter liegt bei Mitte 30. Wer Engel werden möchte, muss einmal persönlich zum Infoabend vorbeikommen. Dieser findet jeden Mittwoch (außer feiertags) um 18.30 Uhr in den Räumen der Stiftung in der Ridlerstraße 31d statt und kann ohne Voranmeldung besucht werden. Wer dann einmal registriert ist, kann in den Online-Angeboten nach passenden Projekten suchen und wird bei Interesse an die jeweilige Organisation vermittelt.

Das Viertel bereichern

„Wir werden Sie niemals nerven”, verspricht Gute-Tat-Mitarbeiterin Michele Rotter beim Infoabend Mitte Januar, zu dem rekordverdächtige 24 Interessierte gekommen sind. Das heißt, wer registriert ist, wird keineswegs mit Tätigkeits-Anfragen überschüttet. Wer helfen will, muss selbst etwas Passendes heraussuchen, sein konkretes Interesse daran bei der Stiftung Gute Tat melden und wird dann von der Organisation kontaktiert, die die ehrenamtliche Mitarbeit wünscht. „Suchen Sie sich etwas in der Nähe und bereichern Sie Ihr Viertel”, lautet ein Tipp von Michele Rotter. Und es sei immer möglich, erst einmal zu testen, ob die Aufgabe passe.

Passende Angebote

In der Suchmaske kann man die Einsatzmöglichkeiten schon sehr sinnvoll eingrenzen: Welcher Zielgruppe möchte ich helfen? Welche Art von Tätigkeit suche ich? Zu welchen Zeiten passt es mir am besten? Welche Rahmenbedingungen sind noch wichtig? Anhand dieser Filter wirft die Suchmaschine passende Angebote aus.

„Ehrenamt ist grundsätzlich kostenlos und freiwillig und für das Gemeinwohl. Wir vermitteln keine billigen Arbeitskräfte”, macht Petra Bauer-Wolfram deutlich. „Wir sagen den Ehrenamtlichen auch immer: Lasst euch Zeit, setzt Grenzen, Ihr sollt und dürft keine Aufgaben von Hauptamtlichen übernehmen.” Durch Ehrenamt sollten keine Arbeitsstellen ersetzt werden. „Im Gegenteil: Aus dem Ehrenamt können Stellen entstehen. Unsere zum Beispiel.” Fünf Mitarbeiterinnen sind es, die das Münchner Büro der Stiftung Gute Tat führen. Sie freuen sich immer über eine Rückmeldung, ob die Vermittlung erfolgreich war – so wie es meistens der Fall sei. „Und wir beraten bei Bedarf auch individuell.”

Talent-Engel

„Mach aus deinem Talent eine gute Tat” ist ein weiteres Motto der Stiftung. Knapp 100 Leute sind als „Talent-Engel” registriert und können umgekehrt von den gemeinnützigen Organisationen in einer Datenbank gefunden werden. Musiker, Yoga- oder Tanzlehrer, Nachhilfelehrer, Berater und Coaches, Übersetzer und viele mehr bieten hier ihre speziellen Talente für den guten Zweck ehrenamtlich an.

Lernen durch Engagement

Ein weiteres Tätigkeitsfeld der Stiftung Gute Tat ist das Engagement an Schulen: In einem fächerübergreifenden praktischen Projekt, das die Schüler selbst erarbeiten, sollen sie fürs Leben lernen. „Wir versuchen diese Idee bereits in den Köpfen der Lehramts-Studenten zu verankern”, erklärt Petra Bauer-Wolfram. Interessierte Schulen seien gerne willkommen. Näheres über die Stiftung Gute Tat steht im Internet unter www.gute-tat.de . Das Büro in der Ridlerstraße 31d ist von Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr zu erreichen unter Tel. (089) 45475004.

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