Veröffentlicht am 19.12.2018 13:37

Rock´n´ Roll im Rathaus


Von Ulrike Seiffert
Förderung der Kultur im Münchner Westen: die Pasinger Preise 2018 gingen an Bianca Artopé (r.) und an die Cagey Strings mit Tom Dessau, MIchi Peyerl, Marinus Christof und Olli Frank (v.l.). (Foto: us)
Förderung der Kultur im Münchner Westen: die Pasinger Preise 2018 gingen an Bianca Artopé (r.) und an die Cagey Strings mit Tom Dessau, MIchi Peyerl, Marinus Christof und Olli Frank (v.l.). (Foto: us)
Förderung der Kultur im Münchner Westen: die Pasinger Preise 2018 gingen an Bianca Artopé (r.) und an die Cagey Strings mit Tom Dessau, MIchi Peyerl, Marinus Christof und Olli Frank (v.l.). (Foto: us)
Förderung der Kultur im Münchner Westen: die Pasinger Preise 2018 gingen an Bianca Artopé (r.) und an die Cagey Strings mit Tom Dessau, MIchi Peyerl, Marinus Christof und Olli Frank (v.l.). (Foto: us)
Förderung der Kultur im Münchner Westen: die Pasinger Preise 2018 gingen an Bianca Artopé (r.) und an die Cagey Strings mit Tom Dessau, MIchi Peyerl, Marinus Christof und Olli Frank (v.l.). (Foto: us)

Seit dem Jahre 1978 vergibt der Verein „Pasinger Mariensäule e.V.“ seine Kunst-, Kultur- und Förderpreise. Unter den Geehrten waren schon namhafte Künstler, wie Hans Osel, Hans Marek, Josef Erber oder der Komponist Anton Ruppert. Auch die Liste der geehrten Künstlergruppen ist lang, hierunter zählen der Madrigalchor, der Pasinger Dreigesang oder auch das Streichorchester Die Zarge.

Nun sind die Preise 2018 verliehen worden: der Förderpreis ging an die Flötistin Alissa Rossius, der Kunstpreis an die Malerin Bianca Artopé und der Pasinger Kulturpreis 2018 an die Cagey Strings. Vereinsvorsitzende Maria Osterhuber-Völkl betonte in ihrer Begrüßung, dass diese Preise „für Bürger von Bürgern“ seien. „Ohne das bürgerschaftliche Engagement in Pasing, ohne die vielen Spenden und Zuwendungen könnten wir die Preise nicht ausloben.“

Von Bürgern für Bürger

Der allerwichtigste Event zur Finanzierung der Preise sei das alljährliche Pasinger Wildessen, aber auch die Erlöse des Christkindlmarktes und viele Spenden seien zu erwähnen. „Mit Ihrer wunderbaren Unterstützung können wir ein reges kulturelles Leben im Münchner Westen fördern und jungen oder verdienten Künstlern eine ganz besondere Anerkennung zuteil werden lassen“, so Osterhuber-Völkl weiter. „Dafür danken wir.“ Eine Finanzierung aus öffentlicher Hand sei nur ganz am Anfang der Vereinstätigkeit geschehen. „Nun werden wir lediglich von der Bayerischen Einigung unterstützt. Auch darauf sind wir stolz.“

Der Präsident der Bayerischen Einigung, Florian Besold, erklärte die enge Beziehung zum Mariensäule-Verein: „Es ist uns eine ganz besondere Freude und mir ein Herzensbedürfnis, diesem einzigartigen Verein zu helfen. Der außergewöhnliche Einsatz des Vereins zur Förderung der Kultur hier im Münchner Westen kann nicht hoch genug gewürdigt werden.“

„Und sogar einen Kulturpreis!”

Die Förderpreisträgerin Alissa Rossius konnte zwar nicht persönlich zur feierlichen Verleihung ins Pasinger Rathaus kommen, denn sie hatte Konzertverpflichtungen in Schweden nachzukommen. „Die Nachricht vom Preis hat sie aber auf Facebook gepostet“, erzählte Vater Georg Schmidbauer bei der Verleihung. „Ganz Skandinavien kennt jetzt den Pasinger Förderpreis.“ Und Laudator Andras Adorján, selbst berühmter Flötist, gratulierte Pasing zur guten Wahl. „Alissa Rossius hat ein außergewöhnliches Talent und trotz ihrer jungen Jahre eine sehr beachtliche Karriere hinter sich.“ Sicherlich in naher Zukunft werde Rossius ihr Können in Pasing zeigen, „spenden wir ihr jetzt schon einen verdienten Applaus”, so Adorján.

Kunstpreisträgerin Bianca Artopé stellte sich, ihr Schaffen und ihre außergewöhnliche Technik in einem kurzen Dokufilm vor. Sie stelle stets den Menschen in seinem Umfeld dar, auch wenn der Mensch nicht sichtbar ist, erklärte sie. „Herzlichen Dank für den wundervollen Preis“, meinte sie weiter. „Er bedeutet mir Anerkennung und Karriereschritt in einem.“ Künstler seien stets angewiesen auf Förderer, Unterstützer und Sammler. „In diesem Jahr kommt alles Gute zusammen, der Kunstpreis ist der krönende Abschluss.”

Gedenken für Cagey-Bandgründer Schorsch Angerer

Für den Pasinger Kulturpreis hatte die Jury die Rockband „Cagey Strings“ ausgewählt. Laudator Tilmann Schöberl erzählte von seiner langen Bekanntschaft als Radiomoderator mit den Cageys. Sie seien „immer bodenständig, zuvorkommend, freundlich und nie abgehoben”. Was für die Klassikmusiker die Festanstellung in einem Orchester sei, hätten die Cageys mit ihrem langjährigen Engagement im Hacker-Zelt auf dem Oktoberfest schon erreicht. Insgesamt seien in den 35 Jahren der Band mindestens 6.000 Auftritte zusammengekommen, wobei die Cagey ihrer Mission treu blieben: die Menschen erfreuen und ihnen eine gute Zeit bereiten. „Schön, dass wir alle dabei sein können und die bayrische Rock´n´Roll-Musik genießen dürfen. Der Preis ist mehr als verdient!“

„Es ist der erste Preis dieser Art, und dann sogar ein Kulturpreis! Es ist uns eine Ehre“, freute sich Olli Frank. „Das bedeutet eindeutig, dass unsere Unterhaltung Kultur ist. Und im Umkehrschluss dass Kultur unterhalten darf. Wir nehmen den Preis stolz an, auch im Namen aller Kollegen, die schon bei uns Dienst geschoben haben.“

„Es ist uns eine Ehre!“

Doch in allererster Linie gebühre der Preis dem Bandgründer, Motor und Antrieb der Cageys, Schorsch Angerer, „der jetzt ganz sicher vom Himmel herabschaut und sich unbändig über die vielen Ehren freut!“ Über Schorsch Angerer sei die Verbindung zu Pasing eng. Durch ihn seien die Cageys „sehr, sehr oft” in der Pasinger Stub´n zu Gast gewesen. Von da bis zum Dauergast auf dem Pasinger Volksfest sei es nur ein kleiner Schritt gewesen. „Auch hier spielen wir immer wieder gern.”

Zur Freude der Festgesellschaft spielte die Band einen Hit nach dem anderen und ließ sich auch nicht lumpen, als es um Zugaben ging. Für das Preisgeld von 1.500 Euro hatten dei Cageys eine ganz beosndere Verwendung. „Das wollen wir spenden”, so Frank. Die eine Hälfte bekomme der Münchner Kältebus, die andere gehe an die Förderstiftung Schönbrunn. „Dort gibt es eine Band mit Menschen mit Handicap, die tolle Musik machen und jetzt eine CD aufnehmen möchten. Die unterstützen wir nach Kräften.“

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