Veröffentlicht am 09.12.2018 18:55

„Respekt im Sinne von Achtsamkeit”


Von Ulrike Seiffert
Bernhard Detsch. (Foto: Patricia Prankl)
Bernhard Detsch. (Foto: Patricia Prankl)
Bernhard Detsch. (Foto: Patricia Prankl)
Bernhard Detsch. (Foto: Patricia Prankl)
Bernhard Detsch. (Foto: Patricia Prankl)

Der Nikolaus hat’s heute schwer. Schon Sechsjährige finden es cool, ihn zu verarschen. Respekt gibt’s nicht mehr. Gut so!

Wenn es in der Schule um Unterdrückung von Mitschülern ging, wurde häufig mit „mangelndem Respekt“ argumentiert und Gewalt und Bedrohung wurden damit gerechtfertigt. Der Missbrauch des Wortes „Respekt“ hat mich als Schulleiter ganz schön auf Trab gehalten. Respekt ist kein Synonym für Unterwürfigkeit und darf nicht eingefordert werden, schon gar nicht mit Druck! Das gilt natürlich nicht nur in der Schule.

Auf der anderen Seite krankt eine Gesellschaft, in der Respekt nicht mehr zählt (und auch nicht Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, …). Selbstverwirklichung und Eigendarstellung, darum geht’s heute vor allem: posten, twittern, liken – oft genug unreflektiert und unsensibel. Ein bisschen mehr Respekt im Sinne von Achtsamkeit (auch sich selbst gegenüber), Einfühlungsvermögen und Zurückhaltung täte uns allen gut. „Respekt“ ist für mich ziemlich negativ besetzt. Eigentlich wollte ich dazu gar nichts schreiben. Jetzt sind es doch ein paar Zeilen geworden. Respekt!

north