Veröffentlicht am 03.12.2018 12:00

„Jedes Kind bekam zwei Sterne“

Lidia Rabenstein. (Foto: kö)
Lidia Rabenstein. (Foto: kö)
Lidia Rabenstein. (Foto: kö)
Lidia Rabenstein. (Foto: kö)
Lidia Rabenstein. (Foto: kö)

Von einer Pfarrerin wird vielleicht erwartet, dass sie gegen den Geschenke-Rummel wettert, und sich über den Kommerz aufregt und zu „Brot-statt-Böller“ aufruft. Alles zu seiner Zeit! Heute gestehe ich, ich finde das Schenken gut, werfe gern Blicke in Schaufenster und stöbere auf dem Weihnachtsmarkt. Ich selber bevorzuge Geschenke, die einem nicht die Wohnung zustellen. Blumen für die Vase, eine Tüte Plätzchen und, was mir immer wichtiger wird, Zeit schenken! Und das kommt davon, dass ich aus der Bibel gelernt habe: Einander beschenken und sich selbst beschenken lassen gehört ins Herz unserer Gottesbeziehung: Das allererste Weihnachtsgeschenk war die Geburt Jesu Christi. Und die Reformatoren lehrten: Vergesst nie, es ist ein echtes Geschenk, kein Tauschobjekt.

Dazu begleitet mich eine Geschichte: Vor vielen Jahren gab es eine Frau, die hat das ganze Jahr hindurch Strohsterne gebastelt. An Weihnachten bekam jedes Kind zwei Sterne: „Einer ist für dich“, sagte sie, „den anderen verschenkst du“. So machte sie aus jedem Kind einen Boten, der voller Freude und viel Lachen einen Menschen suchte, der noch keinen Stern hatte. Ich nahm diese „Eins von einem Paar Sterne“ mit, als ich ans andere Ende der Welt fuhr und fühlte mich verbunden. Die Strohsterne werden auch dieses Weihnachten an unserem Christbaum hängen. Geschenke, die nichts wiegen, unverkäuflich und im Tausch wertlos sind, sie sind für mich kostbar und haben meist etwas von dem Licht an sich, das Christus in die Welt gebracht hat. Eine gesegnete Adventszeit und fröhliche Weihnachten!

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