„Die Titelverleihung 'Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage' bedeutet nicht, das ein Preis für etwas Geleistetes gewonnen wurde. Es ist der Beginn einer Selbstverpflichtung, die in der Zukunft wichtig ist“, erklärt Michael Schneider-Velho, Fachbereichsleiter Politische Bildung am Pädagogischen Institut München. Eine Schule, die den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt, ist eine Schule, die weiß, dass es keine Schule ohne Rassismus gibt. Sie ist eine Schule, die hinschaut und sich verpflichtet, Rassismus zu erkennen und zu bekämpfen“, betont Schneider-Velho.
„Kern des Projekts ist die Selbstverpflichtung, die mindestens 70 Prozent der Schüler, Lehrer und des Personals an einer Schule eingehen müssen“, erklärt Schneider-Velho. Die Selbstverpflichtung besteht aus drei Punkten und wird von den Teilnehmern anerkannt und mit ihrer Unterschrift besiegelt: Alle, die unterschrieben haben verpflichten sich somit, sich gegen Diskriminierung und Gewalt an ihrer Schule zu engagieren. Zudem versichern die Teilnehmer vielfältige Projekte und Aktivitäten an der Schule zu unterstützen „um Diskriminierung, insbesondere Rassismus, zu überwinden“.
Die Idee sei in Belgien entstanden, so Schneider-Velho und ging von Schülern aus, die etwas gegen Rassismus unternehmen wollten. Seit den 90. Jahren habe sich das Projekt auch in Deutschland verbreitet. Die Grundidee habe sich jedoch niemals geändert: Es war, ist und bleibt eine Initiative, die von Schülern aus geht und die von ihren Lehrern unterstützt werden. Jedoch nehmen die Lehrer den Schülern nichts aus der Hand.
In München trägt die erste Schule seit 17 Jahren, seit dem Jahr 2002, den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Zu Beginn war das deutschlandweite Projekt noch klein und es fanden Bundesweite Vernetzungstreffen statt. „Heute findet die Vernetzung in der Region statt: In München gibt es ein jährliches Treffen im Feierwerk“, erklärt Schneider-Velho.
Jede Courage-Schule hat mindestens einen Paten, den die Schüler selbst aussuchen. Paten sind oft Personen aus dem öffentlichen Leben, aus Bereichen wie Kunst, Politik, Medien oder Sport. Die Paten tragen mit ihrer Unterstützung zum Engagement gegen Diskriminierung bei.
Bundesweit sind derzeit 2.868 Schulen an dem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beteiligt. In Bayern nehmen 592 Schulen teil. In Oberbayern setzen sich 111 Schulen gegen Rassismus ein. 41 Schulen in der Landeshauptstadt können sich zu den Titelträgern zählen.