Fehlerhafte Jahresabrechnungen, fehlerhafte Teilungserklärungen, umwegige und kostenträchtige Rechtswege, unzureichender Vermögensschutz, fehlende Qualifikationsanforderungen an den Verwalterberuf - die Eigentümer von rund zehn Millionen Wohnungen bundesweit sind von solchen Problemen betroffen und hoffen auf Lösungen durch eine Reform des Wohnungseigentumsgesetzes, die seit diesem Jahr endlich auf der politischen Agenda steht. Um die Wohnungseigentümer in den Reformprozess einzubeziehen und den Stand der Diskussion abzubilden, hat der Verband Wohnen im Eigentum e.V. (WiE) das Portal www.wohnungseigentumsgesetz.org geschaffen. Interessierte finden dort die Ziele der Reform, die Forderungen von WiE und viele Hintergrundinformationen in verständlich aufbereiteter Form. Zum Download bereit stehen auch die ersten Diskussionsentwürfe des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz sowie die Stellungnahme von WiE als dem Verband, der die Interessen der Eigentümer in den Reformprozess einbringt, sowie Links zu den Stellungnahmen weiterer Verbände.
Für viele Konflikte, die in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) bestehen, liefert das aktuelle WEGesetz keine brauchbaren und praxisnahen Lösungen. Das aus den 50er Jahren stammende Regelwerk ist veraltet und entspricht nicht mehr den heutigen Gegebenheiten und Bedürfnissen in WEGs. WiE setzt sich daher schon seit Langem für eine Reform mit mehr Verbraucherorientierung, mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für die Wohnungseigentümer bei der Verwaltung des Gemeinschaftseigentums und einer Stärkung der Eigentümerrechte ein. Warum die WEGesetz-Reform umfassend sein sollte und mehr als überfällig ist, wird WiE zudem in einer Serie von Pressemitteilungen an die breite Öffentlichkeit bringen. Es gilt, das Bewusstsein für die in heutigen Wohnungseigentümergemeinschaften vorhandenen Probleme zu schärfen und die Wichtigkeit des Reformvorhabens zu unterstreichen. Wenn die Attraktivität des Wohnungseigentums bewahrt und gesteigert wird, können auch private Eigentümer dazu beitragen, angespannte Wohnungsmärkte zu entlasten.