Veröffentlicht am 16.10.2018 15:02

„Sepp hat nie gezweifelt”


Von jwe
Barbara Likus hält das nachgestellte, verpackte Straßenschild. (Foto: lsc)
Barbara Likus hält das nachgestellte, verpackte Straßenschild. (Foto: lsc)
Barbara Likus hält das nachgestellte, verpackte Straßenschild. (Foto: lsc)
Barbara Likus hält das nachgestellte, verpackte Straßenschild. (Foto: lsc)
Barbara Likus hält das nachgestellte, verpackte Straßenschild. (Foto: lsc)

„Wo ich dabei bin, will ich mitarbeiten”, das war die Einstellung von Josef „Sepp” Thurner, dem gelernten Fernmeldehandwerker. Als Lokalpolitiker hat über Jahrzehnte das Viertel geprägt. Von nun an soll die unbenannte Freifläche vor dem Pfarrheim St. Rupert Josef-Thurner-Platz heißen; das hat der Kommunalausschuss des Stadtrates kürzlich beschlossen. Das offizielle Straßenschild kommt aber erst in ein paar Wochen.

An der Kreuzung Gollierstraße- / Trappentreustraße und Gollierplatz versammelten sich Mitglieder des SPD- Ortsvereinvorstandes zur Widmung des Platzes. Auch ehemalige Kollegen und Freunde wie Josef Falbisoner waren gekommen. „Sepp Thurner war aktiv und engagiert, er hat sich parteipolitisch eingebracht und er war ein Täter mit Vorsatz”, sagte Arno Laxy, Vorsitzender des SPD-Ortsvereinvorstandes.

Josef Thurner gehörte ganze 40 Jahre dem Bezirksausschuss an und prägte die Entwicklung der Schwanthalerhöhe und die Stadtteilpolitik mit. „Für Josef war das Ehrenamtliche eine absolute Selbstverständlichkeit”, betonte Falbisoner, „er war Personalratsvorsitzender und Schöffe. Er war der vollen Überzeugung, dass gemeinsames Handeln etwas bewirkt.” Thurner sei „ebenso Teil der Gründungsväter der Gewerkschaften und Mitglied im Bezirksvorstand” gewesen.

Da Thurner Zeitzeuge der Kriegs- und Nachkriegszeit war, wollte er den Menschen nahebringen, dass „das nie wieder passieren darf” – und dafür setzte er sich nachdrücklich ein. Wichtig waren ihm vor allem der anständige Umgang mit anderen Menschen, er wollte friedliche Zusammenkünfte. „Sepp hat nie gezweifelt”, erzählte Josef Falbisoner, „er kämpfte für den Mieterschutz und gegen die Spaltung der Arbeitnehmerschaft.”

„Josef hatte seine Ecken und Kanten, er war keinesfalls ein Besserwisser, sondern zu Kompromissen fähig, seine Art war direkt und fair”, erläutert Falbisoner. Josef Thurner war und bleibt eine starke Persönlichkeit, der stets für seinen Stadtteil und seine Bewohner da war, unterstrich er. Auch dafür er mit vielen Auszeichnungen wie dem Bundestverdienstkreuz oder der Medaille „München leuchtet” geehrt.

„Positives Stursein”

Josef Thurner (1927-2013) war 21 Jahre Vorstand des örtlichen BA und 40 Jahre Mitglied des Bezirksausschusses (BA) Schwanthalerhöhe und 21 Jahre lang dessen Vorsitzender.

Er war Sozialdemokrat und überzeugter Gewerkschafter und macht sich um „sein” Stadtviertel verdient.

„Er positives Stursein bewiesen”, sagt sein Freund Josef Falbisoner über ihn.

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