In 69 von 96 Kreisen und kreisfreien Städten Bayerns bestehen gute Chancen, dass Immobilien bis 2030 weiter an Wert gewinnen. In mehr als jedem zweiten Kreis sind sogar jährliche Wertsteigerungen von mindestens 0,5 Prozent realistisch.
Für diese stabilen Werte müssen Kaufinteressenten allerdings tief in die Tasche greifen. Eine Immobilie im Freistaat kostete im vergangenen Jahr durchschnittlich 3.528 Euro pro Quadratmeter. Damit ist Bayern mit Abstand das teuerste Flächenland im Bundesländer-Ranking. Nur in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin zahlen Immobilienkäufer noch höhere Preise als in Bayern. Das zeigt ein Blick in den Postbank Wohnatlas, für den das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) die Immobilienmärkte bundesweit unter die Lupe genommen hat.
Die bayerischen Immobilienpreise sind nicht nur absolut, sondern auch im Verhältnis zu den regionalen Vergleichsmieten hoch. 32 Jahresnettokaltmieten müssen Käufer in Bayern durchschnittlich aufbringen, um Wohneigentum zu erwerben. Das zeigt der sogenannte Vervielfältiger, der das Kaufpreis-Miete-Verhältnis wiedergibt. Er zeigt auf, wie viele jährliche Nettokaltmieten im Schnitt für den Kauf einer vergleichbaren Wohnung in einem Bundesland bei aktuellem Preisniveau aufzubringen wären. Kaufnebenkosten, mögliche Zinsänderungen sowie künftige Miet- und Kaufpreisentwicklungen bleiben dabei unberücksichtigt.
Die hohen Preise in und um München treiben den Landesdurchschnitt stark nach oben. In Bayerns Landeshauptstadt sind Wohnungen extrem gefragt, aber kaum noch zu kriegen. Immobilien wechselten dort im vergangenen Jahr für durchschnittlich 6.789 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Damit ist Wohnraum nirgendwo in ganz Deutschland so teuer wie in der Isar-Metropole. Und auch in Relation zu den Mieten zeigt sich das hohe Preisniveau: Der Vervielfältiger in der bayerischen Landeshauptstadt liegt bei 34. In Zukunft dürfte der Markt sogar noch weiter anziehen: Das HWWI rechnet bei seiner Kaufpreisprognose mit einem Plus von 1,5 Prozent pro Jahr bis 2030.