Nicht ist beständiger als der Wandel. Charles Darwin soll diesen Schluss aus seiner Evolutionstheorie gezogen haben. Andere schreiben den Satz dem antiken Naturphilosophen Heraklit zu. Wie auch immer: Recht hätten beide.
Vor 50 Jahren erschien zum ersten Mal ein Parsberg Echo. In dem halben Jahrhundert seither hat sich vieles getan: Die Alpen haben sich gut 10 cm weiter gen Himmel gereckt; Europa und Amerika haben sich – unabhängig von den amtierenden Präsidenten – eine ganze Schrittlänge voneinander entfernt. In einem halben Jahrhundert kann ein Teenager zum Großvater werden und eine Buche, die „Mutter des Waldes“, braucht so viel Zeit, bis sie zum ersten Mal blühen kann.
Weit über 400.000 Stunden stecken in einem solchen halben Jahrhundert. In jeder einzelnen davon verändern Menschen ihre Welt, ihre Nachbarschaften und Gemeinden, ihre Beziehungen, ihre Pläne und manchmal auch ihre Überzeugungen.
So ist seit 1968 vieles geschehen und entstanden. Was sich keiner der Menschen damals vorstellen konnte, ist für uns heute selbstverständlich oder schon wieder vergangen.
In unseren Zeitleisten oben auf jeder Seite dieser Ausgabe ordnen wir solche Ereignisse der vergangenen Jahrzehnte ein: historische Daten (gelb) und solche, die für Gilching (blau) wichtig waren.
Wer hätte 1968 geglaubt, dass einmal nichts mehr ohne Computer läuft? Oder dass sich die Landkarte Europas grundlegender ändern könnte als die jedes anderen Teils der Welt? Dass es nirgends mehr Telefonzellen gibt, aber jeder einen „Kommunikator“ wie aus Raumschiff Enterprise bei sich trägt?
In den ersten Ausgaben des Parsberg Echos bewarb man die „neueste Tapetenkollektion“ anstelle des neuesten i-Dings. Unternehmen lockten Fachkräfte mit einer Wochenarbeitszeit von „nur noch 40 Stunden“ und dem Versprechen, dass das Wochenende endlich der Familie gehören werde.
Auf fast allen Seiten dieser Ausgabe finden Sie Begriffe aus diesen vergangenen Jahrzehnten, mit denen heute nur noch wenige etwas anfangen können. Wenn Sie dazugehören und zum Beispiel wissen, was „BTX“ und „Klimbim“ meinen, können Sie für sich und einen Begleiter ein Wellness-Wochenende errätseln.
Die Veränderungen der letzten 50 Jahren ermöglichen uns heute eine Lebensqualität, wie sie keine Generation vor uns je erlebt hat. Diese spüren wir zuerst vor Ort. Hier wirken sich Veränderungen am spürbarsten aus. Hier werden sie gestaltet: von uns allen.
„Wer baute das siebentorige Theben? In den Büchern stehen die Namen von Königen. Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?“ ließ Brecht seinen lesenden Arbeiter fragen. Es sind nicht die Könige und Würdenträger, die unser Leben gestalten. Es sind die Menschen in den Gemeinden, die Ehrenamtlichen, die Berufstätigen, die Familien, Schulen, Vereine, Geschäftsleute, Betriebe und Einrichtungen. Jede Woche seit 1968 stellte das Parsberg Echo sie vor und gibt ihnen, ihren Ideen und Debatten, ihren Tätigkeiten und Erzeugnissen Platz.
In dieser Ausgabe erzählen viele von ihnen, wie sich ihr Lebens- und Arbeitsbereich in den vergangenen fünf Jahrzehnten verändert und das Fundament für das Heute gelegt hat. Zugleich berichten wir über Vereine und Einrichtungen, die wie das Parsberg Echo auf ein Jubiläum blicken können.
Geändert hat sich mit diesen allen auch das Parsberg Echo selbst: die Technik, das Aussehen der Augaben und die Menschen, die daran arbeiten.
Wir stellen auf den folgenden Seiten die Menschen vor, die früher dabei waren, und die, die heute das Parsberg Echo „machen“.
Viele ganz unterschiedliche Kenntnisse und Tätigkeiten sind nötig, damit aus Anzeigen und Berichten jede Woche eine Zeitung wird und beim Leser im Briefkasten landet. Das alles geschieht, um die Menschen, die hier leben, zusammenzubringen.
Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude mit unserer Jubiläumsausgabe. Sie richtet nicht den Blick in Nostalgie zurück, sondern hoffnungsfroh nach vorne - denn nichts wird auch in Zukunft beständiger sei als der Wandel. Gestalten wir ihn!