„Bienen sind sehr eigenständige Lebewesen“, erzählt Andreas Schmeiser. „Das ist unglaublich faszinierend.“ Der Hobbyimker betreut seit sechs Jahren die Bienenvölker am Rande der Kleingartenanlage Westwind in der Ernst-Haeckel-Straße. Angefangen hat er mit zwei Völkern, mittlerweile sind es schon fünf. „Mir macht das Imkern einfach Spaß. Man lernt auch nie aus, denn es gibt immer wieder Neues zu lernen und zu entdecken.“ Dennoch: Imkern muss gelernt sein. „Es ist sehr wichtig, dass man weiß, was man tut. Es geht schließlich auch um Nachhaltigkeit, denn ich habe den Bienen gegenüber eine große Verantwortung.“
Der Weg zum Imker sei ein längerer Prozess gewesen, betont Schmeiser, der seit 2011 auch eine eigene Parzelle in der Kleingartenanlage hat. „Ich habe schon immer sehr viel darüber nachgedacht, im Grunde aber weder die Zeit noch den Platz gehabt.“ Irgendwann sei dann Torsten Hanke, der Vorstand der Kleingartenanlage, auf ihn zugekommen und habe ihm von der Idee berichtet, einige Bienenvölker am Rande der Anlage zu platzieren. Das war für Schmeiser der Startschuss seiner Imkerkarriere. „Ich habe spezielle Kurse belegt und bin dem Imkerverein beigetreten.“ Auch heute besucht er noch regelmäßig Fortbildungen.
Die Honigernte steht bei Andreas Schmeiser nicht im Vordergrund. „Mir geht es vielmehr um die Bestäubung. Das ist natürlich gerade für die Kleingartenanlage gut.“ Für den Imker steht ganz klar der Spaß an seinem Hobby im Vordergrund. Und natürlich geht es ihm auch darum, das Überleben der Bienen zu sichern. „Aufgrund ihrer Bestäubungsleistung ist die Biene eines der wichtigsten Nutztiere überhaupt. Sie sind für die Natur genauso wichtig wir für uns Menschen.“ Das Problem für die Bienen liege heutzutage unter anderem an den Monokulturen in der Landwirtschaft. „Es geht mir nicht darum, den Landwirten die Schuld am Bienen- beziehungsweise Insektensterben zu geben. Dadurch, dass aber die unerwünschten Beikräuter auf den Felder vernichtet werden, fehlt ganz einfach das Futter für die Bienen und die anderen Insekten.“ Deshalb sei es vor allem für die Bienen auf dem Land schwierig zu überleben. „In der Stadt oder wie bei uns in einer Kleingartenanlage ist das für die Tiere einfacher.“
In der Kleingartenanlage Westwind finden die Bienen das ganze Jahr über Futter. „Wir haben ein breites Spektrum an Trachtpflanzen“, erzählt Schmeiser. „Das ist für alle Insekten gut. Die Menschen haben einfach erkannt, wie wichtig die Tiere für uns sind.“ Neben den Pestiziden in der Landwirtschaft stelle auch die sogenannte Varroamilbe die Imker jedes Jahr wieder vor große Probleme. „Da hat man als Imker leider immer mal wieder größere Verluste zu beklagen.“ Die Varroamilbe lebt als Parasit an Honigbienen und wurde aus Asien eingeschleppt.
Insgesamt wünscht sich Schmeiser wieder buntere Landschaften. „Wir brauchen mehr Hecken und Sträucher und viele Wildblumen. Von einem drei Kilometer langen Maisfeld haben die Insekten nichts. Ein Umdenken wäre nicht das Schlechteste, wenn wir den Insekten wieder eine gute Lebensgrundlage schaffen wollen.“