Veröffentlicht am 15.02.2018 22:25

„Mitarbeiter sind das höchste Kapital”


Johannes Beetz
Johannes Beetz
Chefredakteur
seit 1999 bei der Gruppe der Münchner Wochenanzeiger
Mitarbeit im Arbeitskreis Redaktion des Bundesverbands kostenloser Wochenzeitungen (BVDA)
Gewinner des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises 2017 (Stiftung Lesen)
Bundesweite Berichterstattung: Die im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter) erklären, wie es um Fachkräfte steht. Im BVDA sind 222 Verlage mit über 886 Titeln vertreten, darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Bundesweite Berichterstattung: Die im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter) erklären, wie es um Fachkräfte steht. Im BVDA sind 222 Verlage mit über 886 Titeln vertreten, darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Bundesweite Berichterstattung: Die im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter) erklären, wie es um Fachkräfte steht. Im BVDA sind 222 Verlage mit über 886 Titeln vertreten, darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Bundesweite Berichterstattung: Die im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter) erklären, wie es um Fachkräfte steht. Im BVDA sind 222 Verlage mit über 886 Titeln vertreten, darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)
Bundesweite Berichterstattung: Die im BVDA (Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter) erklären, wie es um Fachkräfte steht. Im BVDA sind 222 Verlage mit über 886 Titeln vertreten, darunter die Münchner Wochenanzeiger mit Werbe-Spiegel, Sendlinger Anzeiger und Samstagsblatt. (Foto: BVDA)

„Viele Faktoren gehören dazu, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten”, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretär Christian Reischl, „aber im teuren München müssen sich Pflegekräfte das Leben in der Stadt auch leisten können.” Vor Fasching haben einige Einrichtungen neue Tarife ausgehandelt oder Bilanz gezogen.

ASB: „Wir wollen ein fairer Arbeitgeber sein”

Die ASB-Rettungsdienst hat Anfang Februar einen Anerkennungsvertrag zum TVöD unterzeichnet. Dieser Tarifvertrag mit ver.di regelt die Arbeitsbedingungen, Entgelte und betriebliche Altersversorgung der Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter. „Das Tarifwerk macht deutlich, dass wir ein fairer Arbeitgeber sein wollen und die Mitarbeiter das höchste Kapital unserer Non-Profit-Organisation sind. Eine gute Bezahlung, aber auch eine betriebliche Altersversorgung sind für die Beschäftigten am Standort München unverzichtbar”, sagt Klaus Kollenberger, Geschäftsführer der ASB Rettungsdienst GmbH München. „Und natürlich sichert der Tarifabschluss unsere Position bei der Suche nach Fachkräften in einem umkämpften Markt.”

AWO: „Wir unterstützen in jedem Bereich”

Damit jede Pflegefachkraft (Berufsanfänger) mit einem Gesamtbruttogehalt von nahezu 3.000 Euro einsteigt, hat die Münchner AWO mit der Gewerkschaft verdi erfolgreich verhandelt und für ihre Pflegefachkräfte eine tarifliche Fachkraftzulage vereinbart.

Auch die Pflegehilfskräfte profitieren von diesem Ergänzungstarif, weil die München-Zulage für alle auf 100 Euro erhöht wurde. Dabei ist die AWO München-Stadt stolz, dass sie ihre Pflegehelfer immer regulär tariflich entlohnen konnte.

„Uns als wertegebundener Verband liegen unsere Mitarbeiter am Herzen, deshalb geben wir unser Bestes, sie in jedem Bereich des Lebens zu unterstützen - finanziell, gesundheitlich, familiär mit Kinderbetreuung und wenn möglich auch mit bezahlbarem Wohnraum”, erklärt Christoph Frey, Geschäftsführer der AWO München-Stadt. „Da es übergreifend über alle politischen Parteien Konsens ist, dass Pflegekräfte mehr verdienen müssen, fordern wir von den Kostenträgern, dass diese höheren tariflichen Gehaltsausgaben auch künftig in den Entgelten berücksichtigt werden!”

Die AWO München-Stadt bietet ihren Mitarbeitern, wenn verfügbar, günstige Personalappartements und kostenlose Rückenschulung, Zumba- oder Yogakurse an.

Münchenstift: „Wir zahlen ohne Wenn und Aber 3.000 Euro”

Bereits zum 1.1.2017 trat bei der Münchenstift ein neues Tarifsystem in Kraft, der „TVöDplus”. Er gilt für Pflegefachkräfte mit einer dreijährigen Ausbildung und ermöglicht, dass diese mit einem Einstiegsgehalt von über 3.000 Euro starten. Nach 10 Jahren gleicht sich der TVöDplus dem TVÖD an. Dies stellt eine bisher nie dagewesene Aufwertung des Pflegeberufes dar. „Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, in der Pflege angemessen zu bezahlen”, sagt Siegfried Benker (Geschäftsführer Münchenstift), „und deswegen zahlen wir ohne Wenn und Aber 3.000 Euro für Pflegefachkräfte.” Im ersten Jahr haben rund 230 von 666 Pflegefachkräften bei der Münchenstift den neuen Tarif gewählt.

Die Münchenstift habe seither deutlich weniger Probleme, ausreichend Fachkräfte zu finden. Auch die Zahl der Leiharbeitskräfte habe sich sehr stark reduziert: von durchschnittlich 55 im Jahr 2016 auf ca. 5 im Jahr 2017.

north