Aus dem ganzen Landkreis waren sie gekommen, um auf die Straße zu gehen und damit ein Zeichen gegen Glyphosat zu setzen. Rund 200 Bürger zogen bei einem Protestmarsch in Hechendorf mit Plakaten und Transparenten ausgestattet durch das Aubachtal. Anschließend gab es eine Abschlusskundgebung am Bahnhof.
Viele Vertreter von Naturschutzvereinen hatten an der Demo mitgemacht. Zum Beisipiel die Imker aus dem Landkreis Starnberg. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat würde nämlich bei den Tieren zu einem Verlust der Orientierung führen. „Die Bienen finden nicht mehr heim”, bedauerte Vorsitzender des Bienenzuchtvereins Starnberg, Hubert Dietrich. Auch an dem massiven Insektensterben sei das „Gift” schuld, das beispielsweise auf Bienen rund 7.000 mal so toxisch wirkt wie das Insektizid DDT.
„Artgerecht - statt ungerecht”, „Artenvielfalt - kein Glyphosat”, es waren solche Aufschriften, die den Unmut der Demonstranten zeigten. Immer wieder machten sie mit Kochlöffeln und Kochtöpfen Lärm, um damit besonders gravierende Aussagen der Redner zu unterstreichen.
Martha Mertens, Sprecherin des BN-Arbeitskreises Gentechnik ging noch weiter. Sie informierte die Teilnehmer, dass Glyphosat auch im Magen-Darm-Trakt von Mensch und Tier nachgewiesen werden könne und „wahrscheinlich krebserregend” sei.
Angesichts solcher Fakten forderten die Demonstranten, dass der Einsatz von Glyphosat gestoppt werden müsse - und das weltweit.
BN-Mitglied Helmut Ronstedt und BN-Kreischef Günter Schorn gaben den Verbrauchern Tipps, wie sie selbst etwas an der Situation ändern könnten. „Kauft bei regionalen Händlern und kauft Bio-Produkte”, lautet ihre Forderung. Schließlich könne eine Agrarwende nur „von unten, von uns Konsumenten kommen”, so Ronstedt, der gegen „industriell erzeugten Dreck zum Essen” wetterte.
Eindrucksvoll waren die Schilderungen von Nikolaus Friesenegger, Landwirt aus Unterzeismering von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Er berichtete von den Zwängen, die durch die übermächtige Industrie auf die kleinen Bauern ausgeübt würden und die sie in eine Schuldenfalle trieben, um überhaupt überleben zu können. „Die Versprechen der Politik haben nichts genützt”. Doch mit gemeinsamen Aktivitäten könnte das Ökosystem vor dem Untergang bewahrt werden, so Schorn.