Schulfruchtprogramm findet viele Anhänger

Giesing · Gesund mit Genuss und Spaß

Freude hatten Schulamtsdirektorin Beate Eckert-Kalthoff, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Kulturstaatssekretär Dr. Marcel Huber und Schuldirektorin Birgit Liebl (von links) daran, wie motiviert sich Kinder vom Obstsalat nahmen.  Foto: Boschert

Freude hatten Schulamtsdirektorin Beate Eckert-Kalthoff, Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Kulturstaatssekretär Dr. Marcel Huber und Schuldirektorin Birgit Liebl (von links) daran, wie motiviert sich Kinder vom Obstsalat nahmen. Foto: Boschert

Giesing · Sichtlich begeistert zeigte sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner von dem Schulfruchtprogramm, das seit vier Wochen in Bayern läuft.

Kein Wunder, denn in der Grundschule Weißenseestraße schlugen ihm begeisterte Kommentare der Schüler entgegen, als er letzte Woche kam, um eine erste Bilanz des jungen EU-Förderprogramms zu ziehen. Gut vier Wochen nach Start des Programms erhalten bereits 75.000 Kinder an 349 Grundschulen in ganz Bayern einmal pro Woche frisches Obst und Gemüse.

An der Weißenseeschule freuen sich wöchentlich 364 Kinder auf die Obstausgabe. Dienstags um 8.10 Uhr ist es soweit. Eine Jahrgangsstufe nach der anderen kommt in den Pausenhof und holt sich das verzehrfertig angelieferte Obst bei den Zivildienstleistenden ab. »Das geht recht schnell, und die Kinder haben bis zur großen Pause genügend Zeit, um das Obst zu waschen oder auch einen Obstsalat zuzubereiten«, berichtete Schuldirektorin Birgit Liebl über den Obsttag in der Schule. Was jeweils gemacht wird, entscheiden die Klassen mit ihren Klassenlehrern. Manche laden sogar ihre Eltern zu einem gemeinsamen Obstfrühstück ein.

Ziel des EU-Schulfruchtprogramms, das 2008 beschlossen wurde, ist, die Wertschätzung von Obst und Gemüse bei Kindern zu steigern und die Entwicklung eines gesundheitsförderlichen Ernährungsverhaltens unterstützen. Dass sie jeden Tag Obst äßen, sagten die Schüler dem Landwirtschaftsminister auf seine Frage prompt und fragten ihn aus nach seinem Berufsalltag und Voraussetzungen, um Politiker zu sein.

Schlagfertig und lachend erzählte der Minister, dass er viel auf Besprechungen sei, tagsüber Anzüge tragen müsse – »nachts nicht« –, aber dass besonders Besuche in Schulen wie dieser ihm viel Spaß machten. Kulturstaatssekretär Dr. Marcel Huber bekam von den Kindern ganz schnell gesagt, dass Obst viele Vitamine enthält. Auch, dass Erdbeeren, Himbeeren und Äpfel bei uns wachsen, exotische Früchte aber sehr faszinierend sind.

Sie kommen bei den Schülern ebenso gut an, wie Gemüse, ist Direktorin Liebl froh. Als im November letzten Jahres Schulen gesucht wurden, die die Obstausgabe probieren wollten, meldete sie sich sofort. An ihrer Weißenseeschule hatte auch das mit dem Schulfruchtprogramm verknüpfte Projekt »Voll in Form« als Pilotprojekt stattgefunden. Denn gesundes Essen allein reicht nicht, genügend Bewegung gehört dazu. Und so haben alle Klassen mindestens 20 Minuten Bewegungsprogramm pro Tag. Wobei es ebenso gut eine Schneeballschlacht sein kann, wie zwei Runden im Dauerlauf über den Schulhof, erklärte Liebl schmunzelnd.

Als die vierwöchige Versuchsphase des Schulfruchtprogramms mit verschiedenen Obstarten, Ausgabezeiten, -methoden und -häufigkeit vorbei war, stand das Konzept. Aber »die Schüler haben gefragt, wieso es kein Obst mehr gibt«. Daher ist sie glücklich über das Weiterlaufen des Projekts und über die Unterstützung durch das Staatliche Schulamt. Deren Direktorin Beate Eckert-Kalthoff begrüßte das Projekt außerordentlich, vor allem auch weil das Obst in sehr guter Qualität von ausgewählten Lieferanten geliefert wird. Sie freute sich, dass die Kinder motivierter zu Obst greifen. Der Obstsammelpass trägt sicher dazu bei. aha

Artikel vom 23.06.2010
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