50 Jahre Hasenbergl: Große Festwoche vom 26. Juni bis 4. Juli

Hasenbergl · Wo einst Kurfürsten jagten

Dr. Hans-Jochen Vogel legte am 25. Mai 1960 den Grundstein für das Hasenbergl. 	Foto: Stadtarchiv München

Dr. Hans-Jochen Vogel legte am 25. Mai 1960 den Grundstein für das Hasenbergl. Foto: Stadtarchiv München

Hasenbergl · Fünf Jahrzehnte ist es nun her, dass der damalige Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel den Grundstein für die Großsiedlung Hasenbergl legte. Diesem historischen Ereignis wird vom 26. Juni bis 4. Juli mit einer großen Festwoche gedacht.

Das Programm enthält Angebote von Vereinen, Schulen, Kindergärten und Einrichtungen quer durch das Hasenbergl: Musical, Theater, eine Jubiläumsparty für Hasenbergler Jugendliche im CLUB unter dem Motto »50 Years HSB«, Stadtteilspaziergänge und vieles mehr. Ein ökumenischer Festgottesdienst in St. Nikolaus mit feierlichem Geläut beendet schließlich die Festwoche.

Aber warum wurde das Hasenbergl eigentlich errichtet? »Trotz der beachtlichen Aufbauleistungen in den Jahren nach 1945 fehlten noch 70.000 Wohnungen«, erinnert sich Dr. Hans-Jochen Vogel. Ziel sei mit der Errichtung des Hasenbergls aber auch gewesen, erschwinglichen Wohnraum für untere und mittlere Einkommen zu schaffen. Und alle Wohnungen hatten fließendes warmes Wasser, Bad und WC.

Auch Einbauküchen mit Elektroherden und Zentralheizung, damals keine Selbstverständlichkeit, waren in der Ausstattung enthalten. »Bei manchen Wohnungsbaugesellschaften halten noch immer 15 Prozent der Erstmieter ihrer Wohnung die Treue«, berichtet Markus Auerbach, Vorsitzender des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl. Teile des Hasenbergls hätten auch schwere Zeiten erlebt. So habe man damals nicht auf eine ausgewogene Bewohnerstruktur geachtet und Antworten auf soziale Probleme hätten erst gefunden werden müssen. »In den vergangenen zehn Jahren hat das Hasenbergl dank der Stadtteilsanierung, dem Programm ›Soziale Stadt‹, der hervorragenden Arbeit der Einrichtungen und Vereine im Stadtbezirk die Wende zum Positiven geschafft. Das pauschale Vorurteil über ›das Hasenbergl‹ als sozialen Brennpunkt trifft so nicht mehr zu«, erklärt der BA-Vorsitzende.

Stolz könne man sein auf das grüne Viertel in nächster Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet »Panzerwiese« und zum Schloss Schleißheim mit seiner Parklandschaft, dem das Hasenbergl – ein Lehmhügel in der Münchner Schotterebene – zu Jagdzwecken diente. Die Sichtachse zwischen Dom und Schloss Schleißheim führt im Zuge der Schleißheimer Straße und Fortnerstraße durch den Stadtteil. Die Perspektive: »Hasenbergl – wohnen, wo einst Fürsten jagten!«.

Hervorzuheben seien weiter die hervorragende Verkehrsanbindung mit zwei U-Bahnstellen, die gute Versorgung mit Hort-, Kindergartenplätzen und Schulen. Insbesondere die Gesamtschule gebe Perspektiven.

Bis 2012 werde das neue Laden- und Kulturzentrum an der Blodigstraße mit einer Mittelpunkt-Bibliothek, Volkshochschule und Räumen für bürgerschaftliche Nutzungen entstehen. Ein Name für das Zentrum und den Platz davor werde noch gesucht. Wer mag kann am 30. Juni zwischen 14 und 18 Uhr am Stand des Bezirksausschusses im alten Ladenzentrum seine Vorschläge einreichen.

Silke Leuendorf

Artikel vom 22.06.2010
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