Neue Sonderausstellung im Deutschen Museum

Zentrum · 100 Jahre Computerpionier

Die Z1 im Wohnzimmer der Eltern. Ein Teil des aus zahlreichen ausgeklügelt geformten Blechen zusammengesetzten mechanischen binären Speichers des ersten Versuchsmodells des Rechenautomaten. Es sollte erst später rückwirkend als Z1 bezeichnet werden. F: VA

Die Z1 im Wohnzimmer der Eltern. Ein Teil des aus zahlreichen ausgeklügelt geformten Blechen zusammengesetzten mechanischen binären Speichers des ersten Versuchsmodells des Rechenautomaten. Es sollte erst später rückwirkend als Z1 bezeichnet werden. F: VA

Zentrum · Seit 19. Juni bis 22. August 2010 ist im Foyer der Bibliothek des Deutschen Museums eine Sonderausstellung anlässlich des 100. Geburtstags von Konrad Zuse zu sehen. Sie gibt anhand ausgewählter Originaldokumente erstmals einen umfassenden Einblick in den Lebensweg und das Wirken des Computerpioniers, Unternehmers und Künstlers Konrad Zuse.

Neben den wichtigsten Rechenanlagen Zuses besitzt das Deutsche Museum seit einigen Jahren auch seinen umfangreichen schriftlichen Nachlass. »Die Sonderausstellung zeichnet anhand von Originaldokumenten aus dem Nachlass den Lebensweg und das Schaffen Zuses nach. Dokumente und Zeichnungen erläutern seine ersten Rechner und das Wirken als Unternehmer nach dem Krieg. Aber auch seine Stellung im Nationalsozialismus wird kritisch untersucht«, sagt Dr. Wilhelm Füßl, Leiter des Archivs des Deutschen Museums. In anderen Dokumenten tritt die Person anschaulich vor Augen, so in den Zeichnungen und Zeugnissen des Schülers und durch ein Blatt, auf dem der Vater in den unmittelbaren Nachkriegsjahren den Gesundheitszustand seiner Kinder festhält.

»Konrad Zuse gilt als einer der Erfinder des Computers und als Schöpfer der ersten höheren Programmiersprache. Seine wichtigsten Maschinen stehen heute bei uns in der Abteilung Informatik«, freut sich Prof. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums. Mit seinen Rechenautomaten Z3 und Z4 baute er noch vor 1945 die frühesten frei programmierbaren programmgesteuerten Rechner im binären Zahlensystem mit Gleitkommarechnung.

Bereits während seines Bauingenieurstudiums hatte sich Konrad Zuse mit der Automatisierung der umfangreichen, routinemäßig auszuführenden statischen Rechnungen beschäftigt. Mit seinem »Plankalkül« zeigte er früher als andere einen Weg zur algorithmischen und maschinenunabhängigen Programmiersprache sowie zur Software-Entwicklung. Die Verdienste um die Einführung und Verbreitung des Computers in Deutschland, die ihm als Gründer und initiativreichem Leiter der Zuse KG zukommen, sind heute nur wenig bekannt.

Artikel vom 22.06.2010
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