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»Münchner Schatzsuche« in den Maximiliansanlagen
Haidhausen · Große Geister im Grünen
Haidhausen · Die »Münchner Schatzsuche« lässt die Maximiliansanlagen zur Bühne werden für »Dichter & Denker«, wie König Ludwig II., Annette Kolb, Oskar Maria Graf und Erich Kästner. Am 17. Juli, um 19 Uhr, und am 18. September, 18 Uhr, heißt Anette Spieldiener, Leiterin der »Münchner Schatzsuche«, mit ihrem Schauspielteam zu der Führung »Dichter & Denker in den Maximiliansanlagen« willkommen, die mit szenischen Porträts berühmter literarischer Geister Münchens gedenkt.
Treffpunkt ist der Maibaum am Wiener Platz in Haidhausen. Preis der zweistündigen Veranstaltung: 15 Euro, ermäßigt für Senioren und Studenten 12 Euro. Anmeldung unter Telefon 37 91 71 39.
König Ludwig II., der mit Richard Wagner in einem poetischen Briefwechsel stand, führt den Reigen der von Schauspielern dargestellten Dichter und Denker an. Im Verlauf der Route vom Maximilianeum über das Ludwig-II-Denkmal und den Friedensengel zur Kirche St. Georg in Bogenhausen begegnen die Teilnehmer an den schönsten Orten des englischen Landschaftsgartens u.a. Annette Kolb, die von ihrem lebenslangen pazifistischen Engagement berichtet, oder erleben Oskar Maria Grafs Empörung über die Entdeckung seines Namens auf der weißen Autorenliste der Nazis und seine provokative Reaktion darauf. Für die Szenentexte standen überwiegend Originalzitate aus Briefen oder Erinnerungen der dargestellten Persönlichkeiten oder Gedichte und Textpassagen ihrer Werke Pate.
»Wir wollen dabei den Stadtraum nicht nur als schöne Kulisse oder als stumme Bühne nutzen, sondern ihn mitspielen lassen«, erklärt die Theaterhistorikerin Anette Spieldiener zum Konzept des szenischen Spazierganges. Je nachdem, ob es sonnig und warm oder etwas kühler und windig ist, ob andere Spaziergänger den Weg passieren, Vögel vorüberfliegen oder das Rauschen der Isar einmal lauter, einmal leiser vernehmbar ist, tauchen die ausgewählten Plätze die Figuren in eine andere Atmosphäre.
Durch das Spiel von Edit Galambos und Michael Weiser, den Schauspielern der Führung, transformieren sich andererseits aber auch die Orte: Die ein Dreieck bildenden Buchen am Rande des König-Ludwig-II. – Weges verwandeln sich so zum intimen Separée, wo König Ludwig II. in seiner Fantasie seine Cousine Sisi empfängt oder mit der längst verstorbenen Marie Antoinette plaudert. Das Hereinbrechen der Dämmerung wird darüber hinaus als dramaturgisches Element genutzt.
Artikel vom 22.06.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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