Abend über Ben-Chorin

Schwabing ·Briefwechsel

Schwabing · In der Reihe »Veranstaltungen im Ben-Chorin-Zimmer« findet am Donnerstag, 24. Juni, 19 Uhr, im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, unter dem Titel »Künstlerfreunde: Schalom Ben-Chorin und Maria Luiko« ein Abend mit der Münchner Kunsthistorikerin Diana Oesterle statt. Als Schalom Ben-Chorin im Herbst 1935 nach Palästina emigrierte, bedeutete das nicht das Ende der Freundschaft zu seinen Künstlerfreunden Maria Luiko und Rudolf Ernst, die in München zurückgeblieben waren.

Gemeinsam hatten sie 1934 mit »Bimath Buboth«, einem hebräischsprachigen Puppentheater, das Fundament für das Münchner Marionettentheater Jüdischer Künstler gelegt, welches Luiko und Ernst nach Ben-Chorins Weggang erfolgreich leiteten. In den Jahren der Emigration entstand ein lebendiger Briefwechsel zwischen Ben-Chorin und der jungen, in der Münchner Kunstszene bekannten Künstlerin, der Aufschluss über die erschwerte Situation im München nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, aber auch über Luikos fortwährendes, künstlerisches Schaffen und den für beide wichtigen intellektuellen Austausch gibt. Davon zeugen im Arbeitszimmer Schalom Ben-Chorins eindrucksvolle Arbeiten Maria Luikos und Rudolf Ernsts, die sich als Dokumente zweier in der Shoa verschollener Künstler in Jerusalem erhalten haben.

Anhand der im Stadtarchiv erhaltenen Briefe und ihrer eigenen kunsthistorischen Forschung über Maria Luiko und Rudolf Ernst beleuchtet die Kunsthistorikerin Diana Oesterle im rekonstruierten Arbeitszimmer von Schalom Ben-Chorin die fruchtbare Künstlerfreundschaft zwischen München und Jerusalem. Eintrittskarten zu 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 22.06.2010
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