Schätze aus dem koreanischen Filmarchiv

Zentrum · Ab 18. Juni im Filmmuseum

Szene aus »Flower in Hell«.	Foto: VA

Szene aus »Flower in Hell«. Foto: VA

Zentrum · Vom 18. bis 25. Juni widmet sich das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, dem Filmland Südkorea. In Kooperation mit dem koreanischen Filmarchiv werden die besten und interessantesten Filme (1958 – 2003) von elf prominenten koreanischen Filmautoren vorgestellt, die zum Teil aufwändig restauriert wurden und erstmals in Deutschland zu sehen sind. Sungji Oh vom Koreanischen Filmarchiv (KOFA), das seit 1974 die südkoreanischen Filmproduktionen sammelt und restauriert, ist am 18./ 19. und 20. Juni zu Gast und präsentiert die Archivschätze.

Das südkoreanische Kino ist in Deutschland nicht sehr bekannt – mit Ausnahme vielleicht der Filme einiger Autorenfilmer wie Chan-wook Park und Ki-duk Kim. Dabei war das Kino, das schon kurz nach der Jahrhundertwende aus dem Westen nach Korea kam, seit seiner Einführung ausgesprochen populär und beliebt. Während der japanischen Besetzung (1910-1945) machten junge Talente, die das Filmemachen im Ausland gelernt hatten, wichtige Filme, die heute zum größten Teil verschollen sind.

Nach dem Koreakrieg (1950-1953) waren das Land und damit auch die südkoreanische Filmindustrie zerstört. Filmemacher wie Sang-ok Shin (Flower in Hell«, Freitag, 18. Juni, um 18.30 Uhr), Ki-young Kim (»The Housemaid, Samstag, 19. Juni, um 18.30 Uhr) und Hyeonmok Yu (Aimless Bullet, Dienstag, 22. Juni, um 18.30 Uhr) machten mit eindrucksvollen Debütfilmen einen Neuanfang und konnten ihren eigenen Stil in den 1960er-Jahren weiterentwickeln, die als die »goldene Zeit« des koreanischen Films gelten.

Von den 1970er – 1980er-Jahren schränkte eine strikte Zensur und eine von der Militärregierung kontrollierte Filmpolitik die Kreativität drastisch ein: Drehbücher mussten mehrere Zensurstufen durchlaufen, bevor eine Drehgenehmigung erteilt wurde. Erst 1988 entstand das »Neue koreanische Kino«. Seit 2000 gibt es Filme von Regisseuren wie Ji-woon Kim (The Foul King, Freitag, 18. Juni, um 21 Uhr), Chan-wook Park (Sympathy for Mr. Vengeance, Mittwoch, 23. Juni, um 21 Uhr) unf Joon-ho Bong (Memories of Murder, Freitag, 25. Juni, 21 Uhr), die sich durch starke visuelle Gestaltungen und originelle Ideen auszeichnen und im Kino und in Filmfestivals im In- und Ausland ausgesprochen erfolgreich waren.

Alle Filme laufen im Original mit englischen oder deutschen Untertiteln. Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50.

Artikel vom 16.06.2010
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