Pausenhöfe der Grundschule Zorneding werden verschönert

Zorneding · Selbst Hand angelegt

Die Gemeinde kann stolz sein auf die Eigeninitiative von Lehrern und Eltern. Die Bepflanzung übernahmen Eltern mit ihren Kindern.	Foto: pt

Die Gemeinde kann stolz sein auf die Eigeninitiative von Lehrern und Eltern. Die Bepflanzung übernahmen Eltern mit ihren Kindern. Foto: pt

Zorneding · »Frag nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern frag, was du für den Staat tun kannst«. Frei nach diesem Ausspruch von John F. Kennedy hat die Grundschule Zorneding das Projekt »Schulhofverschönerung« angepackt. Denn die drei Pausenhöfe der Grundschule Zorneding sind alles andere als optisch attraktiv. Am vergangenen Samstag spuckten Lehrer, Schüler und Eltern trotz hochsommerlicher Temperaturen kräftig in die Hände und begannen mit den Arbeiten.

Die Initiatorinnen Brigitte Engstler und Barbara Grusz erläuterten zu Beginn anhand einer Skizze die einzelnen zu verrichtenden Arbeiten. Da das Motto der Umgestaltung »Indianer« lautete, waren sämtliche Elemente darauf abgestimmt und die flotte Countrymusik von Johnny Cash dudelte ununterbrochen aus dem Lautsprecher. »Das Thema haben sich die Kinder selbst ausgesucht«, erklärte Rektor Winfried Goldner.

An der Turnhallenwand prangte schon ein Graffiti-Bild »Monument Valley«. Daran angebracht wurden eine Kletterwand sowie vier mannsgroße Indianer-Figuren – nicht im Hollywoodstil gekleidet, sondern »authentisch«, wie Goldner stolz berichtete. Deshalb durften auch die Marterpfähle nicht fehlen, die an diesem Tag im Boden verankert wurden. Die schwierigste Arbeit war eine Mauer, die sich über die Länge des Schulhofes zieht. Bunte Pflanzen verschönern den Schulhof zu den Nachbarn hin und im Herbst werden Weidentipis dem Schulhof den letzten Schliff geben. Und es wurde eine »Spielspinne« angeschafft, in der die Kinder herumkraxeln können, war von Konrektorin Ellen Riebesell zu erfahren. »Das ist ein Modellprojekt für die Schule«, sagte Bürgermeister Piet Mayr begeistert und brachte einen Scheck in Höhe von 600 Euro mit und erwähnte, dass die Gemeinde auch die Rechnung für die Teerentsorgung übernommen habe. Denn so viel Eigenleistung müsse schließlich belohnt werden. Engstler und Grusz hatten im vergangenen Schuljahr zur Tat gerufen. Seit September letzten Jahres trafen sich ein Stab von Lehrerinnen, Eltern und Hausmeister Günter Möller, um an der Verschönerung der Schulhöfe zu arbeiten. Die besten Vorschläge aus jeder Klasse wurden zusammengetragen, um die Wünsche aller Schüler einzubringen.

Nach der Auswertung wurden die Ideen auf Machbarkeit, Unfallgefahr und Kosten geprüft und entsprechend gefiltert. Ein runder Tisch mit der Schulleitung, dem Elternbeiratsvorsitzenden Christian Czirnich, Dietmar Übelacker, Leiter des Baubetriebshofes und Bürgermeister Piet Mayr fand statt. Dabei wurde beschlossen mit dem Pausenhof Nord zu starten und jedes Jahr einen weiteren Schulhof umzugestalten.

Doch auch die Schüler waren aktiv. Sie veranstalteten einen Sponsorenlauf im Mai, der sage und schreibe 12.000 Euro erbrachte, erzählte Riebesell am Samstag begeistert. Wie groß das Interesse aller Beteiligten war, zeigte sich darin, dass trotz Badeseewetter zahlreiche Helfer zugegen waren. Auch Rektor Winfried Goldner ließ es sich nicht nehmen, den Tag mit der Verschönerung zu verbringen – obwohl es sein Geburtstag war. Dafür durfte er sich nicht nur über eine Flasche Rotwein von Bürgermeister Mayr freuen, sondern auch darüber, dass seine Initialen in Mosaiksteinen im neuen Schulhof verewigt wurden. Petra Tränkel

Artikel vom 16.06.2010
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