Spannende Objekte in Grünwald und Harlaching besichtigen

Grünwald/Harlaching · Architektur erleben

Polizeihauptkommissar Andreas Aigner vor einem der markantesten Neuerungen der PI 32, den goldfarbenen Jalousien. 	Foto: Heike Woschée

Polizeihauptkommissar Andreas Aigner vor einem der markantesten Neuerungen der PI 32, den goldfarbenen Jalousien. Foto: Heike Woschée

Grünwald/Harlaching · Am 26. und 27. Juni ist es wieder soweit, die Architektouren locken auch dieses Jahr mit vielen spannenden Neu- und Umbauten in Bayern. »In Bayern müssen sich die Architekten und Bauherren bewerben, um den Einzug ins ›Architektouren-Booklet‹, einer kostenlosen Infobroschüre mit allen ausgewählten Projekten zu schaffen«, teilt der Präsident der Bayerischen Architektenkammer, Dipl.-Ing Lutz Heese mit.

»Gezeigt werden bei den Architektouren Neubauten wie auch Sanierungen, wobei alle 304 Projekte in den letzten drei Jahren realisiert wurden. Energie und Nachhaltigkeit spielen bei zahlreichen Projekten genauso eine Rolle wie das barrierefreie Bauen. Das Spektrum der Beispiele reicht vom klassischen Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus über Kindergärten und Schulen bis hin zu Bürogebäuden, Gartenanlagen und Museen. Bei jedem Projekt steht während der Besichtigungstermine der Architekt als persönlicher Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung«, erläutert Lutz Heese.

Auch die Polizeiinspektion PI 32 in Grünwald gehört zu den 304 bayernweit ausgewählten Objekten, die die Jury für wert befunden hat, an diesen kostenlosen Führungen teilzunehmen. Der Bau an der Tölzer Straße 34 gehörte in den 50er Jahren einer Fleischkonserven-Firma, die dort ihre Verwaltung untergebracht hatte.

Im Mai 1999 zog schließlich die Polizeidienststelle 32 dort ein. Zuvor gab es für den Bereich Pullach und Grünwald nur eine Polizeidienststelle, die in Pullach stationiert war. Aufgrund der ständig steigenden Aufgaben wurde die Polizeistation aber schließlich geteilt und brauchte deshalb eine neue Bleibe. Rund 50 Beamte sind in der PI 32 rund um die Uhr im Dienst, denn auch das Verbrechen schläft bekanntlich nicht. Bereits beim Einzug war das Gebäude schon aus rein technischer Sicht alles andere als auf dem neuesten Stand, berichtete der 1. Polizeihauptkommissar Andreas Aigner. Damals wurden aber nur die notwendigsten Reparatur- und Sanierungsarbeiten durchgeführt, eine Generalsanierung wurde vor rund drei Jahren dann unumgänglich. Immer noch gibt es kleinere Aufgaben durchzuführen, doch die wichtigsten Arbeiten sind nun fertig, freut sich Andreas Eigner.

»Die Arbeiten während des laufenden Betriebs waren eine Belastung für die Beamten«, erzählte er. So wurde beispielsweise Ende letzten Jahres bei klirrend kalten Temperaturen das haushohe Fenster im hinteren Teil der Wache ersetzt. »Es war so kalt im Haus, dass die Getränke der Bauarbeiter, die im Flur standen, gefroren sind«, erinnert sich Aigner.

Belohnt werden die Polizeibeamten jetzt aber durch ein deutlich verbessertes Raumklima sowohl im Sommer als auch in den kalten Monaten. Und auch der Freistaat wird sich freuen, wird doch eine Reduzierung der Heizkosten um bis zu 40 Prozent erwartet. Vor dem großen Konferenzraum im Obergeschoss ist zur Beschattung ein großes, goldfarbenes Fries angebracht, das von MdL Susanna Tausendschön bei einem Besuch aufgrund seiner Gitterstruktur launig als »schwedische Gardinen« bezeichnet wurde, wie Aigner verriet.

Ebenfalls in einem sanften Goldton gehalten sind die Markisen, die dem Gebäude ein markantes Aussehen verleihen. Auch einen neuen Anstrich hat das Polizeigebäude nun bekommen, ein sanftes Grau ersetzt den ehemaligen Gelbton. »Vielen Bürgern hat der gelbe Anstrich besser gefallen, er hat einfach ein bisschen freundlicher gewirkt«, berichtete Aigner von der Reaktion der Bürger. Am besten gefällt ihm persönlich das Gebäude nun nachts, denn die gelungene Beleuchtung hebt seinen Charakter besonders gut hervor, meint Aigner.

Wer sich selber ein Bild von der neuen – alten Polizeiwache machen möchte, der ist zur Führung am Sonntag, 27. Juni um 12.00 Uhr eingeladen. Treffpunkt für alle Interessierten ist auf dem Parkplatz vor der Wache. Nicht weit entfernt in der Säbener Straße 61 kann man am Samstag, 26. Juni um 15.00 Uhr die bislang größte Kooperationseinrichtung der Stadt München mit 50 Kinderkrippen und 100 Kindergartenplätzen entdecken. Die von der Stadt München errichtete Kooperationseinrichtung für insgesamt 148 Kinder liegt im Stadtteil Untergiesing-Harlaching. Der Münchner Stadtrat erteilte dem Baureferat den Auftrag zur Realisierung des Neubaus im Juni 2007.

Die städtebauliche Konfiguration des Entwurfs basiert auf der Gliederung in zwei unterschiedlich orientierte Baukörper. Das nach Nordwesten ausgerichtete Gebäudeteil nimmt die lineare Bebauungsstruktur der Umgebung auf und schirmt das Grundstück von der Straße ab. Hier befindet sich der Eingang, der Mehrzweckraum, Büroräume, sowie alle Technik- und Nebenräume. Dagegen öffnet sich nach Südosten zum Gartenbereich, den direkt angrenzenden Sportanlagen und dem gegenüberliegenden Park die durch ein Pultdach in der Höhe abgesetzte, und zu einem flachen Winkel geknickte Raumspange. In ihr sind die Gruppenräume mit dazwischen angeordneten Multifunktionsbereichen untergebracht.

Große Fensterelemente lassen viel Tageslicht in die Räume und sorgen für eine freundliche Atmosphäre. In diesen vorwiegend von den Kindern genutzten Bereichen konnte eine Fußbodenheizung realisiert werden. Das der Halt an einer Tankstelle Kunstgenuss sein kann, beweist die Führung an der im Herbst letzten Jahres fertig gestellten Tankstelle in der Chiemgaustraße 185 – 187. Diese 760 Quadratmeter umfassende Tankstelle ist im so genannten Baukastenprinzip gebaut worden. Eine der Besonderheiten ist die durchlaufende Dachfläche mit integrierten Folienkissen zur natürlichen Belichtung und Belüftung.

Hier findet eine Führung am Samstag, 26. Juni um 11.00 Uhr statt. Nicht minder futuristisch mutet das LHI Headquarter im Emil-Riedl-Weg 6 an, das man nach vorheriger Anmeldung unter E-Mail: eh@landaukindelbacher.de am Samstag, 26. Juni, sowohl um 14.00 Uhr als auch um 15.00 Uhr besichtigen kann.

Auf rund 11.500 Quadratmeter Nutzfläche wurde Empfangsbereich, Casino, Konferenzbereiche und rund 300 Arbeitsplätze in einem durchgängigen Interior Design Konzept ausgebaut. Statt einem voluminösen Baukörper passen sich die Baukörper an die Umgebung an und verteilen sich auf sechs durchlässige Gebäudeteile. Die großzügige Halle ist Treffpunkt, Aufenthaltsort und Eventfläche zugleich. Vom Eingangsbereich in der Erdgeschossebene führt eine repräsentative, aber auch zugleich kommunikationsfördernde Treppe in die Halle.

Fast wie eine Art Raumschiff, dass einen Zwischenstopp auf der Erde eingelegt hat, mutet das neue Pfadfinderhaus in Ottobrunn, in der Buchenstraße 1 an. Das Haus liegt in einem kleinen Wäldchen. Man betritt es, wie könnte es passender für Pfadfinder sein, durch einen zeltartigen Eingang, die Gruppenräume liegen im Obergeschoss inmitten von Bäumen. Dieses Bauwerk kann man am Sonntag, 27. Juni um 15.00 Uhr besichtigen. Heike Woschée

Artikel vom 16.06.2010
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