Die Markuskirche wird am Sonntag wiedereröffnet

Maxvorstadt · Modern und hochspirituell

Zusammenspiel von Raum und Liturgie: Der neu gestaltete Innenraum von St. Markus. 	Foto: Gemeinde

Zusammenspiel von Raum und Liturgie: Der neu gestaltete Innenraum von St. Markus. Foto: Gemeinde

Maxvorstadt · Am Sonntag, 20. Juni feiert die evangelische Markuskirche Wiedereröffnung mitsamt dem sanierten und umgebauten Gemeindezentrum in der Gabelsbergerstraße 6. Um 11.15 Uhr beginnt der Festgottesdienst, danach ist Tag der offenen Tür. Seit Herbst 2008 wurde der Innenraum der St. Markuskirche saniert und umgestaltet; zugleich entstand im hinteren Teil der Kirche ein beinahe neues Gemeindezentrum unter der Projektleitung des Münchner Architekten Eberhard Wimmer. Das Projekt wurde im Jahr 2008 von der »Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland« (KiBa) mit einem Preis gewürdigt.

Teil der Umbaumaßnahmen waren unter anderem ein Keller unter der Kirche mit Lastenaufzug, eine Fußbodenheizung, sanierte Pfeiler und Emporenbrüstungen und ein Fliesenboden im Kirchenschiff. Wegen der Baumaßnahmen war die St.-Markus-Kirche von Februar bis Mitte Dezember 2009 geschlossen.

Der Künstler Benjamin Bergmann gestaltete den Chor- und Altarbereich in St. Markus neu. Sechs Künstler hatten ihre Entwürfe für die neue Gestaltung des Altars, des Taufbeckens und des Ambos eingereicht. Zur dreizehnköpfigen Jury gehörte unter anderem Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann, stellvertretende Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und Referentin der Pinakothek der Moderne. Das Preisgericht begründete die Entscheidung im Blick auf den Umgang mit dem Kirchenraum, auf die eingesetzten Materialien (Holz und Metall) sowie auf künstlerische Qualität und Aussage. Bergmann gibt nach Auffassung des Preisgerichts, den von ihm entwickelten liturgischen Prinzipalstücken – Taufbecken, Altar und Ambo – einen besonderen Grad an formaler und ästhetischer Klarheit, Kraft, Präsenz und Schlüssigkeit. Durch die konsequent einheitliche Gestaltung stehen sie konzeptionell für ein Zusammenspiel von Raum und Liturgie.

Der Entwurf, in dem quasi modern-industrielle Materialität und Realität mit einer hochspirituell aufgeladenen Umgebung ein enges Bündnis eingehen, stellt ein überzeugendes Beispiel zeitgenössischer Kunst dar. Dabei spielt der Einsatz von Licht eine hervorgehobene Rolle: Alle drei Stücke sind von innen her illuminiert und geben ihr inneres Leuchten durch eine stete Reihung von Schlitzen oder Ritzen nach außen ab.

Artikel vom 15.06.2010
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