Feierliche Einweihung am kommenden Donnerstag

Ottobrunn · Kunst spendiert

Doris Laves-Wegat vom Kunstverein freut sich, dass das Kunstwerk »Die Häuslerin« nun in einer öffentlichen Grünanlage aufgestellt wurde.	Foto: hw

Doris Laves-Wegat vom Kunstverein freut sich, dass das Kunstwerk »Die Häuslerin« nun in einer öffentlichen Grünanlage aufgestellt wurde. Foto: hw

Ottobrunn · Eine Premiere wird am kommenden Donnerstag, 17. Juni, in Ottobrunn gefeiert. Um 17.00 Uhr wird Bürgermeister Thomas Loderer ganz offiziell das neu aufgestellte Kunstwerk »Die Häuslerin wartet auf ihren Häusler« von Barbara Oppenrieder in der Grünanlage in der Lindenstraße in Höhe der Hausnummer 38 einweihen. Neu an dieser Geschichte ist, dass das Kunstwerk von Privatpersonen als Leihgabe der Gemeinde zur öffentlichen Ausstellung überlassen wurde.

Heinz und Helga Maurer sowie Rudolf Häusler und Andrea Schmeing-Häusler haben sich zusammengetan und das Kunstwerk erstanden mit dem Ziel, das öffentliche Grün durch Kunst zu beleben. Die beiden Ehepaare kennen sich schon seit Jahrzehnten, erklärt Heinz Maurer. Spontan habe man sich vor einem Jahr entschieden, das Kunstwerk gemeinsam zu kaufen um es öffentlich aufstellen zu lassen. »Wir haben etwas für Kunst übrig und die Idee, so etwas zumachen bestand schon länger. Das Objekt von Barbara Oppenrieder hat uns auf Anhieb gefallen«, erklärt Maurer das Engagement der Ottobrunner Familien.

Entstanden ist die Skulptur bei einem Bildhauersymposium, das der Kunstverein Ottobrunn im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte. Unter dem Titel »Remake« traten im vergangenen Mai sechs ausgesuchte Bildhauer an, die allesamt eine Woche lang Zeit hatten, einem alten Grabstein neues Leben einzuhauchen. Die Bürger konnten den Bildhauern während dieser Woche bei der Arbeit zusehen, und miterleben, wie ein Kunstwerk entsteht. Barbara Oppenrieder, die 1962 in München geboren wurde, hat die Steinmetzkunst sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen, gehört ihrem Vater doch ein Bilderhauer- und Steinmetzbetrieb. Dort absolvierte sie eine Bildhauer- und Steinmetzausbildung und hat heute einen Lehrauftrag an der Steinmetzmeisterschule in München. Im Gegensatz zu den ansonsten männlichen Teilnehmern hat Barbara Oppenrieder die ursprüngliche Form des Steines erhalten. Sie erzählt eine ganze neue, und vor allem heitere Geschichte auf allen vier Seiten des massiven Steins aus Kalkstein Dolomit, der nun ein Haus mit vielen offenen Fenstern und Türen darstellt, durch die man auf das muntere Treiben im Haus blicken kann.

Auf der Vorderseite liegt die schöne Häuslerin, nackt auf einem Sofa und erwartet »ihren Häusler«, dem die Tür zu ihrem Haus weit offen steht. Durch die geöffneten Fenster sieht man einen Vogel, der im Käfig hockt, eine Katze, die sich in der Sonne aalt, einen Blumenstock und vieles mehr. Immer neue Details erblickt der interessierte Betrachter, beim Studieren des Steines. »Ich freue mich sehr, dass wir für dieses Kunstwerk Spender gefunden haben, die bereit waren, Geld für Kunst auszugeben, die sie nicht nur im Wohnzimmer aufstellen wollen«, erklärt die Vorsitzende des Kunstvereins, Doris Laves-Wegat begeistert.

Die Aufgabe, die sich der Kunstverein stellt, der breiten Öffentlichkeit einen Zugang zur Kunst zu bereiten, ist hier voll aufgegangen. »Es sind drei weitere Arbeiten von dem Bildhauersymposium übrig, die von Privatpersonen für solche Zwecke gekauft werden können«, verrät die kunstbegeisterte Ottobrunnerin.

Bewundern kann man die anderen Werke im Skulpturengarten der Gemeinde, der sich an der südlichen Seite des Rathauses befindet. Kostenpunkt pro Skulptur: zwischen 6.000 und 7.000 Euro. Gratis hingegen ist es aber, der Häuslerin und ihren Hausbewohnern einen Besuch in der Lindenstraße abzustatten, und mit ihr zu hoffen, dass ihr ersehnter Häusler schon sehr bald auftaucht.

Heike Woschée

Artikel vom 15.06.2010
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