Taufkirchen · Täter identifiziert

Taufkirchen · Wie bereits berichtet, kam es in den Abendstunden des Sonntags, 23. Mai, während einer Hochzeitsfeier mit etwa 300 Gästen in Taufkirchen zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gästen und den Angestellten einer Gaststätte. Als dieser Streit gegen 19.45 Uhr eskalierte, kam es zu Gewalttätigkeiten zwischen den Gästen und dem Gaststättenpersonal. Hierbei wurden vier Personen leicht, zwei weitere schwer verletzt.

Die Mordkommission der Münchner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach der Auswertung sichergestellter, privater Videoaufzeichnungen konnten zwischenzeitlich die Beteiligten von den unbeteiligten Personen ausgesondert werden. Aktuell stellt sich der Sachverhalt so dar, dass eine 23-jährige Bedienung für die Familie eines 52-jährigen Serben zuständig war und sich dort ein 43-jähriger Gast über ihren schlechten Service beschwerte. In diesem Zusammenhang packte der 43-Jährige die Bedienung am Hals und würgte sie. Der ihr zu Hilfe eilende Gastwirt erhielt von dem 43-Jährigen einen Faustschlag auf die Nase. Der Wirt beorderte sein Personal nun in die Küche, veranlasste die Verständigung der Polizei und beendete die Hochzeitsfeier. Zwei 33 und 58 Jahre alte Hochzeitsgäste diskutierten nun heftig mit dem Wirt und drängten ihn in die Küche. Dort schlugen mehrere Personen auf den Gastwirt ein und fügten ihm massive Kopfschnittwunden zu. Einem 43-jährigen Angestellten wurden im Zuge dieser Auseinandersetzung mittels eines bislang unbekannten Tatwerkzeugs eine Stich- bzw. Schnittwunde am rechten Schulterblatt zugefügt. Bei der Auseinandersetzung wurden Geschirr und Flaschen eingesetzt. Konkrete Hinweise, dass auch ein Messer verwendet worden war, liegen derzeit nicht vor. Der Gastwirt und sein Mitarbeiter mussten stationär medizinisch behandelt werden. Sie konnten mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Gegen drei 33, 43 und 58 Jahre alte Hochzeitsgäste wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Bisher wurden rund 80 Zeugen zu dem Vorfall vernommen. Die in Haft befindlichen Tatverdächtigen machten bislang keine Angaben oder bestritten ihre Tatbeteiligung. Die Ermittlungen der Münchner Mordkommission dauern an.

Artikel vom 09.06.2010
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