Grüne wollen Versetzung der Steinmauer verhindern

Neubiberg · Demo für den Umweltgarten

»Hände weg vom Umweltgarten« forderten am Samstag der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen und seine Sympathisanten. Foto: Ka

»Hände weg vom Umweltgarten« forderten am Samstag der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen und seine Sympathisanten. Foto: Ka

Neubiberg · Die Sorge um den Umweltgarten hat den Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen am Samstag auf die Straße getrieben: In einer einstündigen Demonstration protestierten er und andere Freunde des grünen Kleinods gegen den vom Gemeinderat beschlossenen Umbau des Kreuzungsbereichs Äußere Hauptstraße und Alte Rosenheimer Landstraße. Denn hierbei soll die Steinmauer am Umweltgarten versetzt werden.

Stattdessen die Äußere Hauptstraße im Zuge des geplanten Kreuzungsumbaus etwas nach Süden zu verschwenken, hatten die Grünen schon in der Mai-Sitzung des Gemeinderats beantragt. Dort wurde ihr Antrag allerdings mit der klaren Mehrheit von 20 Gegenstimmen abgeschmettert. Derzeit liegt der daraufhin vom Rat auf den Weg gebrachte Bebauungsplan öffentlich im Rathaus aus. »Jeder Bürger hat das Recht, die Planung im Bauamt anzuschauen«, betonte Grünen-Kassier Klaus Butendeich am Samstag. »Und man darf sich dazu äußern, das müssen die Menschen wissen«, so der Grünen-Kassier. Er und seine Mitstreiter hoffen, dass ihre Aktion und die dabei verteilten Flugblätter Rathaus, Planer und Bürger doch noch aufrütteln. Der Grünen-Ortsverbandssprecher hatte schon vor der Gemeinderatssitzung im Mai seine Bedenken gegen die Idee der Planer vorgetragen, die Steinmauer des Umweltgartens zugunsten eines breiteren Rad- und Fußweges um rund anderthalb Meter in den Umweltgarten zurückzuversetzen. »Die Gemeinderäte hatten keine Ortsbesichtigung und können sich so die Ausmaße dieses Eingriffs gar nicht vorstellen«, meinte Hohenegger. Ein prächtiger Ahorn und andere Bäume und Büsche auf Höhe des Steingartens würden den Plänen zum Opfer fallen, befürchtete auch die einstige Neubiberger Grünen-Frontfrau Ute Hirschfeld. »Die Planer sagen, dass sie erhalten bleiben, aber das glauben wir nicht, weil das Wurzelwerk zerstört wird, wenn Bagger und anderes schweres Gerät zum Versetzen der Mauer anrücken«, sagte sie.

Dass die Straße aus Schallschutzgründen nicht etwas südlicher verlaufen könne, wollen die Grünen ohne weiteres auch nicht glauben. »Hände weg vom Umweltgarten« forderten die Demonstranten am »Tag der Umwelt« zudem aus Kostengründen. Monika Olpe sprach von »einer Geldverschwendung vom Feinsten«. Wenn die S-Bahn in ein paar Jahren zweispurig ausgebaut und eine Unterführung realisiert würde, habe die finanziell ohnehin klamme Gemeinde die rund 750.000 Euro Kreuzungsumbaukosten umsonst ausgegeben, so die Sozialdemokratin, die sich den Grünen an diesem Tag angeschlossen hatte. Die Sorge um ihre Heimatgemeinde trieb auch Claudia Sperl um. Sie fragte sich, wie sich diese »überhaupt noch Gartenstadt nennen« könne. Bei der Einweihung des Umweltgartens am 7. Mai 1988 habe man ein Zeichen setzen wollen, »dass der Mensch mit der Natur in Einklang lebt«, erinnerte sich Hans Hohenegger. Von diesem Willen sei derzeit nicht mehr viel zu spüren. Nun hoffen er und seine Mitstreiter auf ein Einsehen der Planer. An sie will sich mit einem umweltgartenfreundlichen Alternativvorschlag auch noch Rüdiger Berger, Umweltbeiratssprecher und Vorsitzender des Vereins »Natur und Umwelt Südost«, wenden.

Ka

Artikel vom 09.06.2010
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