Evangelische Johannes-Kirche sammelt für Gemeindehaus

Kirchseeon · Neuer Treffpunkt

Pfarrer Hartmut Thumser mit dem Mini-Modell des neuen Gemeindehauses.	Foto: Tränkel

Pfarrer Hartmut Thumser mit dem Mini-Modell des neuen Gemeindehauses. Foto: Tränkel

Kirchseeon · Das Gemeindehaus der evangelischen Johannes-Kirche ist in die Jahre gekommen, mittlerweile hat es schon 40 Jahre auf dem Buckel. Durch die Zuzüge junger Familien in der aufstrebenden Marktgemeinde platzt es obendrein aus allen Nähten. Deshalb plant Pfarrer Hartmut Thumser den Bau eines neuen Gemeindehauses. Mit einem Planungsteam will er den Traum schon in einem Jahr Realität werden lassen.

Vor allem in Hinblick auf die Zukunft, »reicht das olle Haus hinten und vorne nicht«, meint Pfarrer Thumser. Denn seit Jahren ist das Gemeindehaus ein wichtiges Zentrum für Jung und Alt und ein beliebter und vielfach frequentierter Treffpunkt. Das Gymnasium wird weitere Familien in den Ort und in die Kirche bringen, ist der Kirchenleiter überzeugt. Kürzlich wurde deshalb eine Gemeindeversammlung einberufen und über das kirchliche Leben vor Ort und die Planungen des neuen Hauses eingehend diskutiert. Die Besucher konnten dabei ihre Vorstellungen und Wünsche im Bezug auf das neue Gemeindehaus einbringen. Erfreulich vielseitig waren die Vorschläge und Wünsche, die so gesammelt werden konnten. So soll sich das neue Haus auch für nicht-kirchliche Zwecke öffnen, um den Bürgern die Gelegenheit für private Feste zu geben.

Es soll behindertengerecht sein, hell und freundlich in der Bauweise und eine gute Akustik vorweisen. Der Boden soll betanzbar und das Haus mit neuester Technik ausgerüstet sein, damit Filme oder Dia-Shows gezeigt werden können. Vorstellen konnten sich die Gläubigen auch die Nutzung einzelner Räume durch die Volkshochschule oder Selbsthilfe-Gruppen wie beispielsweise den Anonymen Alkoholikern bis hin zu der Möglichkeit Bazare dort zu veranstalten. Um den Wunsch nach mehr Öffnung zu realisieren, soll das Gebäude ein Café beherbergen.

Dieses, sowie die Gemeinschaftsräume sollen die Kommunikation der Menschen untereinander fördern. »Auch Menschen, die bislang wenig oder gar nicht Berührung mit der Kirche haben, könnte das Haus eine Chance der guten Begegnung bieten«, meint Thumser. Nachdem inhaltlich fest stand wie das Haus genutzt werden soll, machte sich die Planungsgruppe auch Gedanken über die räumliche Gestaltung. Bei einem planerischen Wettbewerb fiel die Wahl auf den Entwurf des Architekten Michael Deppisch aus Freising. Thumser freut sich vor allem darüber, dass im großen Saal nun auch Gottesdienste »der anderen Art« abgehalten werden können.

Für ein positives Erscheinungsbild soll ebenso gesorgt werden wie eine umweltfreundliche Versorgung mit Energie. Fest eingeplant sind Gruppenraum für Kinder, ein Pfarrbüro, zwei Jugendräume und ein Foyer von 43 Quadratmetern. Zentraler Mittelpunkt werde die Küche sein, verriet Thumser. Bunte Glasfenster im Foyer werden den Blick auf den Gemeindesaal frei geben, der 78 Quadratmeter groß sein wird. Insgesamt wird das Gebäude 270 Quadratmeter umfassen – natürlich behindertengerecht zugänglich.

Ein solches Gebäude verschlingt eine Menge Geld. Genau 780.000 Euro sind veranschlagt, einen Zuschuss erhält die Johanneskirche von der Landeskirche, einen weiteren von der Kommune. Die Kirchengemeinde muss für die Realisierung der Pläne 20.000 Euro an Eigenspenden im diesem Jahr aufzubringen, wie die Kirchenpflegerin Heidi Fietze erklärte. Im nächsten Jahr stehe der gleiche Betrag an. Sie freut sich jedoch, dass seit Oktober schon 10.000 Euro an Spenden eingegangen sind, obwohl die Spendenaktion »noch nicht einmal richtig angegangen ist«.

Das Planungsteam hat bereits etliche Benefizveranstaltungen ins Auge gefasst. So öffnen sich die Türen der Gemeinde am 4. Juli ganztägig zu einem Fest »mit viel Musik«, so Pfarrer Thumser. Dann soll der Kirchengemeinde das Projekt vorgestellt werden, eine Tombola könnte der Renner werden, hofft der Pfarrer. Denn Thumser hat Bauklötzchen anfertigen lassen mit dem Logo der Kirche, sowie den Silhouetten von Kirchenturm und Kirche. Als besonderen Kick plant er, diese Bauklötzchen von Prominenten signieren zu lassen.

Wer sich für den Bau des neuen Gemeindehauses einsetzen möchte, kann sich mit dem Pfarramt in Verbindung setzen. Wenn alles klappt, dann wird die Johannes-Kirche im Jahr 2012 ihr 50-jähriges Jubiläum schon im neuen Gemeindehaus feiern. pt

Artikel vom 08.06.2010
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