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München · Albrecht Ackerland über Kirchenaustritte
München · Der gute Bayer freilich ist Katholik, das unterscheidet ihn ja auch vom Franken. Der Bayer bräuchte auch gar keine Taufe, um katholisch zu werden – ein Atemzug bayerische Luft genügt. So fiel es mir gar nicht schwer, aus der Kirche auszutreten. Denn ob man will oder nicht: Wer in Bayern atmet, bleibt katholisch. Ich habe meinen Austritt lange vertagt, aus Faulheit, weil ich das KVR nicht mag, das Warten dort noch weniger.
Dann – Monate vor all den jüngsten Skandalen – rang ich mich durch. Es war ein sonniger Freitagvormittag. Mein persönlicher Festtag. Ich mochte die Kirche nicht mehr. Jahrelang war sie mir wurscht, ich brauchte sie nicht, an Ostern nicht, an Erntedank nicht, an Allerheiligen nicht, an Weihnachten nicht. Sogar das Aschenkreuz am Aschermittwoch ließ ich mir stets entgehen, freilich eine Fahrlässigkeit, bin ich doch passionierter Fischesser.
- Abkehr von der Kirche - Auch München verzeichnet immer mehr Austritte
- München · „Abkehr von der Kirche – auch München verzeichnet immer mehr Kirchenaustritte“ - Redakteurin Heike Woschée zum Thema
- München · Umfrage der Woche -„Sind Sie Mitglied in einer Glaubensgemeinschaft?“
Freitagvormittag also. KVR, Standesamt, Nummer ziehen, warten, Fließbandbeamter, Formular überreicht, Unterschrift, einen Stock höher zur Kasse, 25 Euro. So weit, so Amt. Ich habe mir unter „Kirchenaustritt“ nie etwas vorgestellt, aber damit gerechnet habe ich schon, dass es in irgendeiner Weise feierlich zugeht, oder dass ich zumindest durch die Amtszimmerblume ein kleines, wohliges, katholisches schlechtes Gewissen erhalten würde. Wir sprechen hier schließlich von Kirchenaustritt – in Bayern. Jetzt hängt per Magnet ein Kassenbon an meiner Kühlschranktür, ein einfacher kleiner Zettel, der längst nicht soviel Aufsehen macht, wie der Beleg einer Supermarktkette. Sieht eher aus, wie der vom Gemüseladen ums Eck. „Kirchenaustritt 25 Euro“ steht drauf. Mehr nicht. Immer wieder fragen mich Gäste nun, wo ich denn diesen lustigen Scherzartikel her hätte.
Als dann der Skandal losbrach, der von katholischen Schulen und Bischöfen und Jesuiten und Benediktinern und Bistümern, die Kritiker per Justiz mundtot machen wollten: Da ging ich zum KVR. Einen Kirchenaustritt hätte ich gern. Geht nicht, hieß es, „Sie sind doch schon ausgetreten“. Ich versuchte, die Beamtin aufzuklären, dass sich das aber in Bayern anders verhält, ich ein Zeichen setzen wolle und mir durchaus bewusst ist, dass die Kirchensteuer am Ende auch der sozialen Arbeit fehlt. Doch dann wurde ich hinausgebeten. Mittagspause. Das Rahmgeschnetzelte in der KVR-Kantine kann ich übrigens nicht empfehlen.
Artikel vom 02.06.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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