Kabarettist Nepo Fitz über Mann-sein, Provinz und das Leben

München · Zeugen, pflanzen, bauen

Musikkabarettist Nepo Fitz. Foto: VA

Musikkabarettist Nepo Fitz. Foto: VA

München · Provinz ist eben einfach überall, diese erschütternde Erfahrung musste auch Nepo(muk) Fitz machen. Und daraus hat der Spross der Münchner Künstlerfamilie Fitz und preisgekrönter Nachwuchskabarettist, sein erstes hochkomisches und hochmusikalisches Solo-Programm auf die Beine gestellt. In „Pimpftown – Wie werde ich ein Mann“ (am 4. und 5. Juni in der Lach- und Schießgesellschaft) stellt Nepo die großen W-Fragen: Wer bin ich? Was will ich werden? Wie will ich leben?

Münchner SamstagsBlatt: Herr Fitz, in ihrem ersten Solo-Programm „Pimpftown“ fragen Sie sich, wie man ein Mann wird. Und, eine Antwort gefunden?

Fitz: „He who makes a beast of himself gets rid of the pain of being a man.“ (Samuel Johnson)

Münchner SamstagsBlatt: Warum kann Erwachsenwerden manchmal ganz schön fies sein?

Fitz: Erwachsenwerden heißt für mich, Illusionen zu verlieren. Erwachsen werden heißt, Illusionen zuzulassen.

Münchner SamstagsBlatt: Sie haben ja mit Mama Lisa Fitz und Papa Ali Khan berühmte Eltern. Welche Art von Erziehung haben Sie genossen?

Fitz: Eine einzigartige, unbeschreibliche, die beste, wahnsinnigste, originellste! Das war weniger eine Erziehung als ein millionenschweres Coaching. Und nun lässt man mich auf Sie los...!

Münchner SamstagsBlatt: Mit Rucksack bepackt sind Sie von ihrem Heimatort Eggenfelden nach Pennsylvania ausgewandert und landeten in einem 500-Seelen-Nest. Inzwischen hat es Sie nach München verschlagen. Genießen Sie das Großstadt-Flair?

Fitz: München ist ein Dorf, zusätzlich wohne ich in einer dieser halbländlichen Münchner Vorstadtsiedlungen, wo kleinbürgerliche Spießigkeit ihren Kulminationspunkt erreicht – aber meine Nachbarn sind nett. Bis auf einen Siedlungsbauern, dem habe ich eine tote Katze an die Türe genagelt.

Münchner SamstagsBlatt: Jetzt sind Sie 28 und doch schon ein richtiger Mann? Wie sieht es denn mit Nachwuchs aus?

Fitz: Ich bin dem Zeugungsprogramm der Bundesrepublik beigetreten und gelobe, in den nächsten zehn Jahren eine Pflanze zu zeugen, ein Haus zu pflanzen und ein Kind zu bauen. Genau in dieser Reihenfolge.

Nepo Fitz tritt am 4. und 5. Juni, 20 Uhr, in der Lach- und Schießgesellschaft, Haimhauser-, Ecke Ursulstraße auf. Wir verlosen 3x2 Karten.

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Von Stefanie Moser

Artikel vom 27.05.2010
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