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Erstes Isarinselfest steht an
Zentrum · Vom Test zur Tradition
Das Inselfest vom vergangenen Jahr zum 90. Geburtstag der Arbeiterwohlfahrt war quasi der Vorläufer zum diesjährigen Event. Foto: VA
Zentrum · 80 Veranstaltungen und Aktionen am ersten Septemberwochenende, bei freiem Eintritt und an einem Ort, über dessen Nutzung Naturschützer bisher heftig den Kopf geschüttelt haben: Das erste Isarinselfest zwischen dem Vater-Rhein-Brunnen gegenüber des Deutschen Museums und der Maximiliansbrücke hat der Stadtrat unlängst durchgewunken, nachdem die Untere Naturschutzbehörde ihre Bedenken verstummen ließ. Nun stellen die Organisatoren ihre Pläne vor.
Die Ziele sind hoch gesteckt, als Vorbild darf das Donauinselfest in Wien herhalten, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl gibt sich gar als Schirmherr für das erste Isarinselfest her – neben dem hiesigen Amtskollegen Christian Ude.
Soul, Klassik und Volksmusik live
Der dürfte sich nicht lange bitten haben lassen: Mitveranstalter ist die Münchner SPD, zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und der Arbeiterwohlfahrt. In eine Parteiveranstaltung solle die Feier nicht ausarten, eher ein Kessel Buntes für Jung und Alt ist zu erwarten: beteiligt sind rund 20 Organisationen, darunter Greenpeace, die Feuerwehr, der Alpenverein, der auf der Praterinsel praktischerweise ansässig ist, oder der Kreisjugendring. Sie alle sollen keine schnöde Infostandmeile aufbauen, sondern echte Aktionen bieten. Hauptattraktion allerdings werden drei große Bühnen sein: die Muffathalle bringt junge Bands und zum Frühschoppen junge Volksmusiker auf die Bühne neben dem Müllerschen Volksbad, am Vater-Rhein-Brunnen bringt unter anderem der Bayerische Rundfunk ein Konzert mit klassischer Musik für Kinder. Den Mainstream bedient ein Münchner Privatradiosender: Auf seiner Bühne spielt am Samstag, 4. September, Stefanie Heinzmann. Die junge Schweizer Soul-Sängerin ist seit ihrem Sieg in Stefan Raabs Castingshow eine feste Größe im Popgeschäft – mit einer beeindruckenden Stimme und beachtlicher Eigenständigkeit.
Je nach Wetter werden bis zu 300.000 Besucher erwartet – und das bei einem durchaus überschaubarem finanziellen Aufwand von 200.000 Euro Gesamtkosten. Über derlei Zahlen dürfte der Wiener Fest-Patron schmunzeln. Das Donauinselfest ist Europas größtes Freiluft-Festival, jährlich kommen rund drei Millionen Menschen, das Gelände erstreckt sich auf mehr als sechs Kilometer und birgt zwei Dutzend Bühnen. So nehmen sich die Isarinselfest-Macher auch schnell den Wind aus ihren eigenen Segeln: „Wir hoffen, dass wir nicht so groß werden.“ Für ein Wochenende mit Remmidemmi an einem außergewöhnlichen Platz wird’s trotzdem reichen.
Florian Falterer
Artikel vom 26.05.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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