Friedhofsgebühren in Haar steigen zum 1. Juni

Haar · Sterben wird teurer

Die Gemeinde muss derzeit 256.000 Euro für Bestattungen zuschießen, jetzt wurde beschlossen, die Gebühren für Gräber zu erhöhen.	Foto: Rammelsberger

Die Gemeinde muss derzeit 256.000 Euro für Bestattungen zuschießen, jetzt wurde beschlossen, die Gebühren für Gräber zu erhöhen. Foto: Rammelsberger

Haar · Vor dem Herrn und der Inflation sind alle Menschen gleich, auch im Todesfall holt Letztere uns ein. Zum 1. Juni werden nach viereinhalb Jahren die Gebühren für die Friedhöfe in Haar erhöht – um durchschnittlich 30 Prozent. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Anpassung, um die steigenden Kosten aufzufangen und das Defizit zu verringern.

Angestrebt wird von der Verwaltung der Kommune eine Kostendeckung von mehr als 50 Prozent. Dieser Wert wurde 2009 und wird auch in diesem Jahr deutlich verfehlt. Bürgermeister Helmut Dworzak konnte einige skeptische Lokalpolitiker besänftigen: »Im Vergleich zu umliegenden Gemeinden kann man die Gebühren immer noch als moderat bezeichnen«.

Haars Finanzchef Günter Rudolf belegte den Bürgervertretern mit einer Zahlenübersicht die Notwendigkeit der Maßnahmen. So betrug das Defizit 2007 rund 147.000 Euro (Kostendeckung 57 Prozent), ein Jahr später stiegen die Aufwendungen auf knapp 182.000 Euro (Kostendeckung 51 Prozent), 2009 musste die Gemeinde etwa 220.000 Euro (Kostendeckung 46 Prozent) zuschießen und in diesem Jahr sieht der Haushaltsplan rote Zahlen bei den Friedhofsgebühren von mehr als 256.000 Euro (Kostendeckung 43 Prozent) vor. Enthalten sind in diesen Angaben Ausgaben für Bauunterhaltsmaßnahmen.

Die Steigerungssätze liegen allesamt zwischen 29 und 33,3 Prozent. Die Gebühren ab Beginn der zweiten Jahreshälfte (in Klammern jeweils der noch gültige Betrag) für den Waldfriedhof: Kindergrab 8,50 Euro (6,50), Einzelgrab 42 Euro (32,50), Einzelgrab an Hauptwegen 59 Euro (45,50), Doppelgrab 84 Euro (65), Doppelgrab an Hauptwegen 118 Euro (91), Urnengrab 42 Euro (32,50), Urnengrab an Hauptwegen 59 Euro (45,50), Reihengrab 17 Euro (13), Nische für zwei Urnen 42 Euro (32,50), Nische für vier Urnen 59 Euro (45,50) und anonymer Urnenplatz acht Euro (6). Neu sind die Aufwendungen in Höhe von 42 Euro für einen Gemeinschaftsbaum.

Im Friedhof an der Gronsdorfer Straße kostet ein Einzelgrab 59 Euro (bisher 45,50) und ein Nischengrab 118 Euro (bisher 91). Und: Für etwa 30 Zentimeter breite Streifenfundamente für Erdbestattungen bei einem Einzelgrab im Kiefernhain werden 375 Euro veranschlagt. Zum Vergleich: In München kostet ein Kindergrab beispielsweise 24 Euro, ein Urnengrab 59 Euro, eine Erdgrabstätte in der »ersten Reihe« 69 Euro, »vor Hecken« 86 Euro.

Öffnungszeiten: Mit der Entscheidung über die Gebührenerhöhungen wurde rückwirkend auch die Friedhofssatzung verabschiedet. Kernpunkt für die Bürgerinnen und Bürger sind die Öffnungszeiten der gemeindlichen Friedhöfe: Oktober bis März von 9 bis 18 Uhr, April 7 bis 20 Uhr, Mai bis August 7 bis 21 Uhr und September 7 bis 20 Uhr.

ikb

Artikel vom 25.05.2010
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