Schwabing · Nie unter der Dusche

Ein Highlight in der Karriere des Schwabinger Sängers Uwe Adams war das Duett mit Phil Collins für den Disney-Film »Bärenbrüder«. Foto: Privat

Schwabing · Das Duett mit Phil Collins für den Walt-Disney-Film »Bärenbrüder« ist für den Schwabinger Sänger Uwe Adams eine der bisher größten Herausforderungen seiner Karriere gewesen. Nicht vom musikalischen Niveau her, sagt Adams. Sondern mit diesem Topstar gemeinsam im Studio zu stehen, der, wie sich beim Singen dann herausgestellt hat, »ein bescheidener Mensch« sei. Für den Schwabinger war die Episode mit Phil Collins zwar »Nervenkitzel«.

Aber: »Man macht seinen Job eben so gut man kann.« Seit zwölf Jahren lebt der Sänger mit seiner Frau Brigitte und den Kindern Lisa-Marie (9) und Daniel (12) in Schwabing. Er arbeitet als Studiosänger und komponiert auch selbst. Angefangen hat seine Musikerkarriere wie die vieler anderer mit einer Schülerband in der Realschule. Doch dann kam sein großer Abend im Jahr 1982.

Uwe Adams hat damals den bundesweiten Bravo-Teen-Talent-Wettbewerb vor 10.000 Zuschauern in der Olympiahalle gewonnen. Mit Musikgrößen wie Udo Lindenberg und Klaus Doldinger in der Jury. Der Sänger erinnert sich noch gut an den Abend: »Auf der Bühne damals dachte ich: Jetzt geht es los.« Denn der Preis des Gewinners war ein Plattenvertrag bei Ralph Siegel. Aber der Höhenflug war kurz, der Aufprall hart und Uwe Adams erzählt heute ganz unverblümt und emotionslos wie die Geschichte endete: »Die beiden Veröffentlichungen von damals floppten. Sie lagen wie Blei in den Regalen.« Adams »Auffanggitter« war damals die Band, in der er sang, und auch sein Ehrgeiz.

Und er hat festgestellt, dass man als Studiosänger Geld verdienen kann. Ungefähr vier Jahre habe es dann gedauert, »bis es lief«. Und heute arbeitet der Schwabinger bereits seit 25 Jahren freiberuflich in der Musikbranche. »Ich freue mich, dass ich jetzt schon so lange mein eigener Herr bin, aber man muss auch ständig dran bleiben.«

Im Studio profitiert Adams von seiner Vielseitigkeit. Pop und Schlager, Volkstümlicher Schlager, Filmmusik und Werbejingles gehören zu seinem Repertoire. Bei seinen eigenen Kompositionen hätte diese musikalische Flexibilität beinahe eher geschadet, meint Adams. »Aus Unwissenheit habe ich mich mit zu vielen Stilen angefreundet.« Seit dem Bravo-Talentwettbewerb hat der Sänger über ein Dutzend eigene CDs herausgebracht. Auch jetzt steht die nächste musikalische Veröffentlichung an, in einigen Wochen erscheint seine neue CD »Café Sanssouci« mit poppigen Schlagern. Adams Musikgeschmack ist breit gefächert. »Ich bin offen für vieles und lege nur Wert darauf, dass die Stücke gut gemacht sind.«

Übrigens singt Uwe Adams weder in der Badewanne noch unter der Dusche. Aber eines ist für ihn ganz klar: »Singen befreit, denn man singt unglückliche Dinge einfach weg.«

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 25.05.2010
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