Rektor Wabner informiert Eltern über die neue Realschule

Poing · Kein Sparmodell

Andreas Stephan vom Landratsamt, Bürgermeister Albert Hingerl, Jugendreferent Michael Krach und Rektor Matthias Wabner beim Info-Abend. (v.li.)	Foto: pt

Andreas Stephan vom Landratsamt, Bürgermeister Albert Hingerl, Jugendreferent Michael Krach und Rektor Matthias Wabner beim Info-Abend. (v.li.) Foto: pt

Poing · Der lange Kampf vieler Bürger und Kommunalpolitiker ist nun beendet: am 14. September starten die ersten Schüler der Poinger Realschule in das neue Schuljahr. Die vielen an der Schule interessierten Eltern und Schüler hatten nun schon zum zweiten Mal die Möglichkeit, sich an einem Info-Abend in der Volksschule an der Gruberstraße aus erster Hand über das Bauvorhaben, die Inhalte und das pädagogische Konzept der künftigen Schule an der Seerosenstraße zu informieren.

Bis in die 90er-Jahre gehen die Bemühungen der Poinger zurück, eine eigene Realschule zu bekommen, schilderte Bürgermeister Albert Hingerl die Vorgeschichte. Der Knackpunkt waren die Schülerzahlen, die für die erforderliche Dreizügigkeit nicht zusammen kamen. Eine zweizügige Realschule wäre nicht genehmigungsfähig gewesen.

Ein Glück für Poing, dass vor zwei Jahren ein politischer Ruck das Kooperationsmodell ins Leben rief. Das Kultusministerium hatte 16 Kooperationsmodelle für Haupt- und Realschulen in allen bayerischen Regierungsbezirken genehmigt. Ziel: die Durchlässigkeit nach oben hin zu erleichtern. Auch Poing kam in diesen Genuss des neuen Beschlusses. »Das Kooperationsmodell wird Poing maßgeblich prägen«, so der neue Rektor Matthias Wabner. Es sei eine eigenständige, aber ganz normale Realschule mit dem Auftrag, mit der Hauptschule zu kooperieren.

Wie diese Kooperation aussehen wird, steht noch nicht im Einzelnen fest. »Das ist abhängig vom Lehrkörper, der noch zusammengestellt werden muss«, so Wabner. Die Kooperation findet außerhalb des Pflichtunterrichts in Ergänzungs- und Förderkursen statt. Dies könnte im musischen, ästhetischen oder sportlichen Bereich sein. Davon profitierten sowohl die Haupt- als auch die Realschüler. Als leidenschaftlicher Sanitäter stellte sich Wabner beispielsweise vor, dass er am Nachmittag Kurse in Erster Hilfe anbietet. Vielleicht werde man sogar mit den Eltern kooperieren. Jedenfalls müssten die Eltern keine Angst haben. »Dies ist kein Sparmodell, wo hinten kein Realschulabschluss rauskommt«, beruhigte er.

Gespart wird wahrlich auch nicht am Bau. Die Kosten sind inzwischen hochgeschnellt: von 13,5 Millionen auf rund 19 Millionen Euro. Der Landkreis lässt ihn im PPP-Modell (Public Private Partnership) errichten, wie schon das Gymnasium in Kirchseeon. Dabei werden der Bau und der Betrieb an eine externe Firma vergeben. Vorgesehen sind nach aktueller Planung 14 Klassenzimmer, ausbaufähig für eine dreizügige Schule.

Gebaut werden zudem Mensa und Küche, die künftig auch von der Hauptschule und vom Sonderpädagogischen Förderzentrum genutzt werden können. Angestrebt wird zudem der Neubau einer Dreifachturnhalle.

Wenn ab September die Schüler in ihr Schuljahr starten, müssen sie sich wahrscheinlich bis zum Beginn des Schuljahres 2012/13 mit Containern begnügen, die gegenüber der Grund- und Hauptschule auf dem Schulgelände zwischen Gruber und Seerosenstraße aufgestellt werden. In der Pause kann der Hof der Volksschule genutzt werden. Neben vier Klassenzimmern werden behindertengerechte Toiletten, Räume für Lehrer, Schulleitung und Sekretariat, sowie Zwischenräume für Lager konzipiert.

Zum pädagogischen Konzept erklärte Wabner, er lege viel Wert auf einen guten Umgang miteinander. So plant er die Installation von Streitschlichtern und Schulsanitätern. »Dabei lernt man miteinander umzugehen und auch zu helfen«, so Wabner. Technisch wird die Schule auf dem neuesten Stand sein. Die Unterrichtsräume werden mit »Smart-Boards« ausgerüstet, die ein interaktives Arbeiten ermöglichen, und komplett neues Mobiliar wird es geben. Durchsichtiges Glas ermöglicht den Blick auf Schüler, die in Räumen außerhalb des Klassenzimmers an Projekten arbeiten. Statt die Lehrer zu den Klassenräumen zu schicken, werden die Schüler zu den Fachräumen gehen. »Damit haben die Kinder auch Gelegenheit, sich zu bewegen«, so Wabner. Geboten wird Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung. Allerdings wird die Poinger Realschule keine Ganztagsschule, sondern es wird ein offenes Ganztagsangebot geben, das frei gebucht werden kann.

Den Vorteil der Schule sieht Wabner auch darin, dass es auf lange Zeit eine kleine Einrichtung sein wird, »man könnte das teilweise als eine Art Privatunterricht bezeichnen«, schwärmte Wabner. »Ich finde, dass Poing eine ganz tolle Sache wird«. Nachdem die Einschreibung weitgehend abgeschlossen ist (die Ergebnisse des Probeunterrichts liegen noch nicht vor), geht man davon aus, dass es zwei fünfte Klassen und eine sechste Klasse geben wird.

Wer sich über die Schule informieren möchte, kann dies im Internet unter der Adresse www.realschule-poing.de tun. Rektor Matthias Wabner steht telefonisch unter 0 81 21 / 2 54 78 90 zur Verfügung.

Petra Tränkel

Artikel vom 25.05.2010
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