Keine Giftköder im Umlauf

Neubiberg · Entwarnung

Neubiberg · Für große Aufregung sorgten Mitte März zwei in Neubiberg verendete Hunde. Zunächst musste davon ausgegangen werden, dass ein Labrador und ein Berner Sennenhund vergiftete Köder gefressen hatten und an dem Gift verstorben waren.

Ein 22-jähriger Neubiberger teilte am 19. März Beamten der Polizeiinspektion in Ottobrunn mit, dass sein Labrador »Rico« vermutlich vergiftet worden sei. Am Vortag sei er mit dem Hund im sogenannten Grünanger in Unterbiberg Gassi gegangen, wobei Rico unangeleint herumgelaufen sei. Als der Hundehalter an diesem Tag, gegen 16.15 Uhr, nach Hause kam, lag der Hund apathisch und kaum noch atmend in Erbrochenem und Kot. Da er morgens beim Gassi gehen zeitweise außer Sichtweite gewesen war, vermutete sein Halter, dass Rico einen ausgelegten Giftköder gefressen haben könnte.

Er brachte seinen Hund zum Tierarzt, wo er aber letztendlich trotz sofortiger Notbehandlung verendete. Der Hundehalter teilte den Beamten mit, dass es seines Wissens, noch einen weiteren Vergiftungsfall vor mehreren Tagen gegeben habe. Ein 11-jähriger Berner Sennenhund einer 44-jährigen Neubibergerin sei nach mutmaßlicher Aufnahme eines Giftköders ebenfalls erkrankt.

Aufgrund dieser Hinweise führten die Beamten der zuständigen Polizeiinspektion eine umfangreiche Absuche der in Frage kommenden Grünanlage durch und stellten verschiedene, vermeintliche Köder sicher, die zur Untersuchung ins Landeskriminalamt gegeben wurden. Wie nun die Ermittlungen bei der Kriminalpolizei und umfangreichste Untersuchungen des verendeten Rico ergaben, lag keine Vergiftung vor.

Der Gutachter im Institut für Tierpathologie führte dazu aus, dass der Tod des Hundes durch Beibringung toxischer Stoffe auszuschließen ist. Als mögliche Ursache für den Zustand des Hundes kommt ein epileptischer Anfall in Betracht. Verendet sei Rico schließlich an Herz-/Kreislaufversagen. Die Ermittlungen bei der behandelnden Tierärztin im Falle des Berner Sennenhundes ergaben, dass keinerlei Anzeichen einer Vergiftung festzustellen waren.

Nach Meinung der Ärztin handelt es sich bei den Symptomen des Hundes um altersbedingte Erscheinungen. Mit mehr als elf Jahren sei der Hund dieser Rasse bereits in einem sehr hohen Alter gewesen und in einem dementsprechend schlechten Zustand. Mittlerweile musste er aufgrund seines Zustandes eingeschläfert werden. Bei den eingesammelten, verdächtigen »Giftködern« kann nach Aussage des Gutachters nur von Müll gesprochen werden. An den eingesammelten Gegenständen konnten keinerlei Anhaftungen giftiger Stoffe entdeckt werden. Es handelt sich demnach nicht um Vergiftungen, sondern um zwei ganz natürliche Todesfälle von Hunden.

Artikel vom 19.05.2010
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