Moosach · Stets ein offenes Ohr

Helmut Hörfurtner und Heike Klatt begrüßen jährlich rund 10.000 Besucher. Fotos: sl

Moosach · Der Stadtteil Moosach ist zwar relativ kinderreich, dennoch leben hier auch alte Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Letzteres deckt sich mit zwei Schlagwörtern, die aktuell heiß von der Politik diskutiert werden: »Renten« und »demographischer Wandel«. Im Klartext: Die Menschen werden immer älter und im Gegensatz dazu sinkt die Geburtenrate. Die Auswirkungen auf die einzelnen Bundesländer und auf die Kommunen sind unterschiedlich.

Und neben der Diskussion »Rente mit 67« stellt sich auch die Frage, wie alte Menschen, die bereits in Rente sind, sinnvoll unterstützt werden können. Hierfür gibt es verschiedene Einrichtungen. Das Moosacher Alten- und Service-Zentrum (ASZ) in der Gubestraße 5 beispielsweise ist eins von insgesamt 32 Zentren in München. Ziel der Einrichtung, die von der AWO und der Landeshauptstadt München getragen wird, ist, älteren Menschen im Alltag zu helfen. »Wir beraten, helfen beispielsweise bei dem Ausfüllen von Formularen, unterstützen und bieten den Menschen verschiedene Kurse an. Auch der Mittagstisch in der Cafeteria wird gern besucht«, erklärt Heike Klatt.

Seit 2001 arbeitet die Sozialpädagogin bereits im ASZ Moosach, das im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen feierte. »Ich kümmere mich um das Programm und den offenen Betrieb«, so Klatt. Und der ist lebendig: Rund 10.000 Gäste zählt die Moosacher Einrichtung jährlich. »Ich vergleiche uns gerne mit einem ›Jugendzentrum für Senioren‹. Der Unterschied liegt darin, dass wir die Menschen nicht von der Straße wegholen, sondern aus dem Haus locken möchten«, lächelt Heike Klatt. Denn Ziel dieser Einrichtung sei auch, dass die Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben können und durch das ASZ einen geregelten Tagesablauf haben. »Und wenn wir jemanden nicht sehen, der aber eigentlich bei uns sein sollte, dann telefonieren wir auch hinterher oder schicken einen Zivi schnell hin«, so Leiter Helmut Hörfurtner.

Das Moosacher ASZ möchte ein attraktives Programm anbieten, dazu gehöre es eben auch »am Puls der Zeit« zu bleiben. So gibt es neben einem reichhaltigen Gymnastikangebot, Malkurse, verschiedene Migrationsveranstaltungen und den Kurs »Sebstständig Surfen im Internet«. »Dadurch, dass bei uns im Haus und in unmittelbarer Nähe auch noch Kinder- und Jugendeinrichtungen sind, können wir auch generationsübergreifend arbeiten. Diese Zusammenarbeit funktioniert einfach sehr gut«, erklärt Sozialpädagoge und Sozialbetriebswirt Helmut Hörfurtner.

Ein ganz »fetziges« Angebot ist die Frühlingsdisco – der Discoabend für die »jungen Alten« am Donnerstag, 20. Mai, von 18 bis 21 Uhr. Unter dem Motto »Wo der Herbst zum Frühling wird«, können die Senioren Hits aus den 50er- bis 70er-Jahren genießen. Dazu darf natürlich getanzt, geratscht oder auch nur sinniert werden. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird jedoch gebeten.

Ein weiterer Höhepunkt im aktuellen Programmheft ist sicherlich »Jazz im Foyer« (bei gutem Wetter auch im Biergarten) am Donnerstag, 24. Juni, von 16 bis 19 Uhr. »Wir eröffnen die Biergartensaison mit der Titus Waldenfels Band, dem multiinstrumentalen Musikpanorama im Rahmen der Stadtteilkulturwoche von Moosach«, lächelt Heike Klatt. Auch das Sommerfest für Jung und Alt am Freitag, 9. Juli, von 14 bis 19.30 Uhr verspricht, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Alexander Reissl (Stadtrat und Fraktionsvorsitzender der Münchner SPD) hat nicht nur die Schirmherrschaft übernommen, sondern wird auch das Bierfass anstechen. Musiker Andy Metzler wird zu Gast sein und ab etwa 18 Uhr gibt es den kulturellen Feierabend und Ausklang mit »Two Steps Ahead«.

Das ASZ hat montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter Telefon: 14 00 24 23. Silke Leuendorf

Artikel vom 18.05.2010
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