Besonderer Frauenchor sucht weitere Mitstreiterinnen

Harlaching/Giesing · Pinke Stimm-Wunder gesucht

Chorleiterin Joy C. Green und ihre Damen von den »Pink Voices« – ein Frauenchor von Brustkrebs München e.V.  – suchen Mitsängerinnen. Foto: Woschée

Chorleiterin Joy C. Green und ihre Damen von den »Pink Voices« – ein Frauenchor von Brustkrebs München e.V. – suchen Mitsängerinnen. Foto: Woschée

Harlaching/Giesing · Wer singt denn da so falsch?«, schallt es vergnügt bei der Probe hinter dem Klavier hervor, an dem Chorleiterin Joy C. Green sitzt und ihre Damen von den »Pink Voices« beim Singen begleitet. Fast jede der zwölf Damen, die sich immer montags (außer am 2. Montag im Monat) zur Chorprobe in der Musikschule Ohrwurm in der Hellabrunner Straße 30 treffen, ist spontan bereit die Schuld auf sich zu nehmen.

Gelächter füllt den Raum und fröhliches Tonleiter üben. »Also noch mal von vorne, eins, zwei, drei und go«, schmettert Joy C. Green fröhlich und singt zur Starthilfe kräftig mit. Schon klappt es besser und am Ende des Abends wurden drei Lieder einstudiert, die dem »fröhlichen Frauenchor«, wie sie sich auch selber nennen, alle Ehre machen.

Singen macht glücklich

Um diesem selbst gewählten Titel gerecht zu werden, wird mindestens so viel gelacht wie gesungen. Denn die Damenrunde lebt frei nach dem Motto: »Lachen und Singen sind die beste Medizin«. Die meisten von ihnen hatten Brustkrebs, fast alle sind Mitglied bei Brustkrebs München e.V.. Trotzdem, so betonen die sangesfreudigen Damen, gehe es in ihrem Chor in erster Linie ums Singen, eine Selbsthilfegruppe im klassischen Sinne seien sie nicht. Sicher sei aber, dass das Singen gegen den Blues helfe, der die Frauen so manches Mal überkommt, wenn der Gedanke an die eigene Krankheit oder die ungewisse Zukunft übermächtig zu werden droht. »Wenn ich zuhause mal nicht so gut drauf bin, hebt das Singen und das Üben der Lieder meine Laune«, erklärt eine von ihnen. Den Lebensmut nach der schweren Erkrankung wieder finden, das war das Ziel bei der Gründung der »Pink Voices«, erklärt Renate Haidinger, Gründungsmitglied von Brustkrebs München e.V..

Brustkrebs München e.V.

Der Verein, der 2001 ins Leben gerufen wurde, will mehr als erkrankte Frauen über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten beraten. Auch nach einer positiv verlaufenen Therapie begleitet einen die Krankheit weiter, beschäftigt einen das »Warum« und die Spuren, die der Krebs hinterlassen hat, so Renate Haidinger. Bei einem Kongress in Amerika trat ein Gospelchor auf, der von krebskranken Frauen gegründet wurde. Sehr beeindruckt von der Kraft, die dieser Chor ausstrahlte, beschloss Renate Haidinger auch hier einen Chor ins Leben zu rufen. Kein Gospelchor, dafür aber eine Runde, in der Frauen jeder Glaubensrichtung miteinander singen und fröhlich sein können. Joy C. Green, erinnert sich daran, wie überrascht sie anfangs war, dass diese Frauen mit so viel Spaß an der Sache sind: »Man spürt, sie haben schon viel erlebt und können trotzdem noch lachen«. In einem Lied, das die Frauen selbst geschrieben haben, haben sie ihren Schmerz und ihrenKummer verarbeitet, aber auch die Hoffnung und die Erfahrung von Hilfe und echtem Miteinander

(Liedtext siehe eigener Kasten)

Manche Lieder, die der Chor einstudiert, haben eine ganz besondere Bedeutung für die Frauen. Geradezu »gänsehautverdächtig« wird es beispielsweise, wenn sie gemeinsam das Lied »That’s what friends are for«, singen, denn ohne Freunde und Familie lässt sich so eine Krankheit nicht überleben, sind sich die Damen einig. Jetzt suchen sie nach Verstärkung. Natürlich sind auch Frauen eingeladen, die nicht an Brustkrebs erkrankt oder Mitglied bei Brustkrebs e.V. sind. Auch Notenlesen ist kein Muss, um Mitglied bei den »Pink Voices« zu werden. Einen Auftritt im Jahr absolvieren die Damen, da treten sie beim Patientinnentag im Krankenhaus Großhadern auf und machen denen Mut, die den langen Weg einer Therapie noch vor sich haben. Wer Mitglied bei den »Pink Voices« werden will, bekommt Informationen bei Joy C. Green unter Telefon 01 78/6 02 85 26, per E-Mail unter joy@greenvoices.de oder bei Brustkrebs München e.V. unter Telefon 60 19 09 23.

Heike Woschée

Artikel vom 12.05.2010
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