Pelkovenschlössl präsentiert: Joseph Beuys und das Jahr der Inklusion

Moosach · Ein experimentelles Profil

Anlässlich des Geburtstages von Joseph Beuys gibt es vom 14. bis 16. Mai eine Ausstellung im Pelkovenschlössl: Die Künstlerin ADLER A.F. vor einem der Werke, die am kommenden Wochenende zu sehen sein werden. 	Foto: VA

Anlässlich des Geburtstages von Joseph Beuys gibt es vom 14. bis 16. Mai eine Ausstellung im Pelkovenschlössl: Die Künstlerin ADLER A.F. vor einem der Werke, die am kommenden Wochenende zu sehen sein werden. Foto: VA

Moosach · Anlässlich des Geburtstages von Joseph Beuys (geboren am 12. Mai 1921) veranstaltet die Moosacher Künstlerin ADLER A.F. die Ausstellung »Beuys Birthday ­– Best of Best ­– Inklusion« vom 15. bis 16. Mai im Pelkovenschlössl (Vernissage am 14. Mai um 19 Uhr) mit lokalen, nationalen und internationalen Künstlern. Das Jahresthema der Aktivitäten im Pelkovenschlössl für 2010 heißt »Kultur kennt keine Behinderung«.

2010 ist auch das Jahr der Inklusion, damit beschäftigt sich in Berlin im Sommer ein Weltkongress mit internationalen Experten. Inklusion, das heißt Unterschiedlichkeit als Teil der Normalität und als Teil der menschlichen Vielfalt zu begreifen. Als Erweiterung des Begriffs Integration, der ja Nicht-Integrierte, Außenseiter voraussetzt, meint Inklusion die selbstverständliche Akzeptanz von Andersartigkeit.

Dieser Idee folgend wirken bei der Ausstellung im Pelkoven­schlössl vom 14. bis 16. Mai Eingeborene und Fremde, Behinderte und Nicht-Behinderte, Kreative der Pfennigparade und des heilpädagogischen Centrum Augustinum mit. Dieses experimentelle Ausstellungsprofil ist Joseph Beuys gewidmet. Beuys hat sich über den Rahmen der Kunst hinaus als Visionär und als politischer Gestalter gemäß seiner Idee der sozialen Plastik weltweit einen Namen gemacht. Die ausstellenden Künstler nähern sich ADLER A.F. Respekt zollend, ironisch, kritisch in ihrem jeweiligen Medium diesem Monument der Kunst des 20. Jahrhunderts und stellen sich Fragen zum Künstler Joseph Beuys: Ist er selbst unserer Zeit noch weit voraus? Oder wird er überbewertet? Ist Kunst gleich Kapital nicht gar ein abgehobener Schmarrn oder in Zeiten der Finanzkrisen topaktuell? Während der Ausstellungseröffnung sind die Performance »International Inclusion« mit dem anarchistasista-Projekt, eine Installation mit dem Titel »Himmelfahrtsversuch eines prophetischen Künstlers« von Martin Stiefel, TrashArt aus wiederverwertbarem Material von ADLER A.F. und eine Aktion zur Person des Wehrmachtssoldaten Beuys von Wolfram P. Kastner zu sehen.

Eine Lesung der »Gedanken von Joseph Beuys« mit Hiltraud Pusch-Zilker und ein Vortrag von Klaus Mecherlein/MA, dem Leiter des Ateliers im heilpädagogischen Centrum Augustinum zum Thema »Der Begriff des Plastischen bei Joseph Beuys« runden das Programm ab. Diese Frage bleibt: Hat der Mann mit dem Filzhut eine Radikalität vorgelebt und einen existenziellen, universellen Geist – ganz im Sinne einer internationalen Inklusion – vermittelt, der heutzutage oft zu fehlen scheint? Die Ausstellung hat jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Künstlergespräche finden jeweils um 16 Uhr statt.

Artikel vom 11.05.2010
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