Umgestaltung Karl-Preis-Platz wird gebührend gefeiert

Ramersdorf · Festliche Einweihung

Hübsch hergerichtet mit vielen Plätzen zum Ratschen und Spielmöglichkeiten für Erwachsene präsentiert sich der Karl-Preis-Platz.	Foto: pb

Hübsch hergerichtet mit vielen Plätzen zum Ratschen und Spielmöglichkeiten für Erwachsene präsentiert sich der Karl-Preis-Platz. Foto: pb

Ramersdorf · Am Sonntag, 9. Mai, wird nach langjähriger Planungs- und Bauphase der Karl-Preis-Platz feierlich eingeweiht. Von 11 bis 22 Uhr sind alle Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen mitzufeiern. Das Programm für den ganzen Tag hat der Kulturkreis Ramersdorf-Perlach für den Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach in Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Veranstaltungsgemeinschaft aus Ramersdorfer Vereinen, Initiativen und Institutionen WIR (Wir in Ramersdorf) zusammengestellt.

Dazu gehören der Arbeitskreis Stadtteilgeschichte e.V., der Bewohnertreff Ramersdorf, die Elterninitiative Ramersdorf, der Gewerbekreis Ramersdorf e.V., der Kulturkreis Ramersdorf-Perlach e.V., der MSV-München, der Schützenverein »Grüß Gott auf der Alm«, die TSG München e.V., der VdK-Sozialverband Ramersdorf und die VdRBw e.V. – Reservistenkameradschaft München-Ost. Die Vereine präsentieren sich mit verschiedenen Aktionen und Infoständen. Ein Faltblatt mit dem Programm und allen Aktionen liegt in Ramersdorfer Geschäften und Einrichtungen aus. Geboten wird beispielsweise für Kinder ein Angelspiel und Kinderschminken, für Jugendliche und Erwachsene ein Human-Kicker- sowie ein Tischtennis-Showturnier.

Des Weiteren gibt es eine Ausstellung vom AK Stadtteilgeschichte e.V. und eine stadthistorische Führung von der VHS, einen Tanzworkshop von der TSG-München, und die Tanzgruppe Osteoporos vom VdK-Ramersdorf stellt sich vor. Der MKT-Münchner Krankentransport stellt nicht nur den Sanitätsdienst und Rettungswagen an dem Tag zur Verfügung, sondern bietet auch Vorführungen, Informationen über Sanitätsdienst und praktische Übungsmöglichkeiten an. Bei einem Quiz kann man drei Erste Hilfe Kurse gewinnen. Auch alle Geräte und Spiele auf dem Platz können ausprobiert werden: Mensch-ärgere-dich-nicht, Schach, Tischtennis und die Drehscheibe.

Das Fest beginnt um 11 Uhr mit einem musikalischen Frühschoppen der »Old-Perlach-Roofstompers« und endet mit dem Konzert der Rock ‘n’ Roll Band »Pink Cadillac« von 19 bis 21 Uhr. Neben den weiteren Programmpunkten – der Elvis-Presley-Revival-Show mit Ingo Radtke, der Country-Family-Band »Simple-Union«, dem Straßentheater des »FestSpielHaus«, Italopop von »Pietro B.« und der Dance-Show der TSG-München – treten auch Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Thoma-Realschule mit einer Hip-Hop- und einer Breakdance-Vorführung auf. Das Fest beschränkt sich nicht nur auf den Karl-Preis-Platz, sondern erstreckt sich auch auf die Melusinenstraße, die an dem Tag zur Hälfte gesperrt wird. Finanziell unterstützt wird das Fest vom BA 16, dem Bürgerkreis Neuperlach e.V., den Landtagsabgeordneten Markus Blume (CSU) und Markus Rinderspacher (SPD), dem Münchner Krankentransport OHG (MKT), von Baureferat und Soziale Stadt Ramersdorf/ Berg am Laim.

Wie alles begann

Unter dem Titel »Stadt- und Ortsteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt« wurde Anfang 1999 eine Gemeinschaftsinitiative von Bund und Ländern gestartet, mit dem Ziel, der sozialräumlichen Polarisierung in Städten und Gemeinden Einhalt zu gebieten und eine nachhaltige Aufwärtsentwicklung in Stadt- und Ortsteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf einzuleiten und zu sichern. 2005 wurden Bereiche der Stadtteile Berg am Laim und Ramersdorf in das Programm »Soziale Stadt« aufgenommen. Im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen wurde der Karl-Preis-Platz als entwicklungsfähig eingestuft. Er ist Teil eines Wohngebiets, das in den 30er- und 40er-Jahren erbaut wurde. Mit dieser großen Baumaßnahme sollte damals der akuten Wohnungsnot, vor allem von Familien, entgegengewirkt werden. Die Mieterschaft setzte sich auch nach dem 2. Weltkrieg in erster Linie aus Arbeitern, Angestellten und Beamten aus niedrigen Einkommensgruppen zusammen.

Im August 2006 rückte der Platz verstärkt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Ergebnisse einer umfassenden, durch das Quartiersmanagement im Programm Soziale Stadt durchgeführten Bewohnerbefragung und zahlreiche Expertengespräche im Stadtteil zeigten, dass die Bewohner den Platz nutzbarer machen und ihm eine Funktion als Aufenthalts- und Kommunikationsort geben wollten. Bald entstand eine »Arbeitsgruppe Karl-Preis-Platz«, in der Vertreter des Baureferats, des Bezirksausschusses 16, Anwohner und interessierte Gewerbetreibende Hand in Hand planten. Eine Ideenwerkstatt im Juni 2007 bildete den Auftakt zum offiziellen Bürgerbeteiligungsverfahren zur Umgestaltung des Karl-Preis-Platzes.

Pilotprojekt

»Das Verfahren kann als Pilotprojekt in der Hinsicht verstanden werden, dass es in Ramersdorf beispielhaft gelungen ist, viele Bewohner in die Meinungsbildung einzubeziehen und die Planung an den Vorstellungen der Nutzer entlang weiterzuentwickeln«, heißt es in der Dokumentation des Baureferats vom Oktober 2007.

Gefördert wurde der Umbau des Platzes, der zusammen mit anderen Maßnahmen in der Claudius-Keller- und Melusinenstraße rund 1,2 Millionen Euro kostete, aus Mitteln der Städtebauförderung, dem Bund-Länder-Programm »Soziale Stadt« und mit Mitteln der Landeshauptstadt München. S. Föll

Artikel vom 04.05.2010
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