Löwen unterliegen Augsburg mit 0:1 – Schwaben sicher auf Platz drei

München · Nachbarschaftshilfe für den Rivalen

München · Die Plattitüden des Fußballs sind nicht schön anzuhören und wer sie von sich gibt, der muss mancherorts das Phrasenschwein füttern. Das Dumme ist nur: Diese Plattitüden sagen die Wahrheit. Beispiel gefällig? Wenn du vorne deine Chancen nicht nutzt, kriegst du ein Gegentor und schenkst das Spiel her. Der Beweis: FC Augsburg gegen TSV 1860 München am vergangenen Sonntag. Die Löwen begannen so, wie fast jedes Spiel in dieser Saison. Schwungvoll und aggressiv wurde der FC Augsburg unter Druck gesetzt. Doch mit jeder nicht genutzten Chance, wurde das Spiel für den TSV immer schwerer.

Der FC Augsburg machte es nicht besser, präsentierte sich weniger wie ein Aufstiegs- als vielmehr wie ein Wackelkandidat. Gefährlich wurde es vor dem Löwentor zweimal, über die Linie schaffte es der Ball jedoch nicht. Der Pausenstand von 0:0 war nur eine logische Konsequenz der Abschlussschwäche beider Teams.

In der zweiten Halbzeit präsentierten sich die Augsburger wesentlich zielgerichteter, wollten mit einem Sieg die Aufstiegschancen wahren. Zu diesem Zeitpunkt war sogar Platz zwei noch in Reichweite, weil sich der FC St. Pauli in Fürth einen 0:1-Rückstand leistete. Das beflügelte die Mannschaft von Jos Luhukay zusätzlich.

Die Löwen dagegen agierten fahriger, ermöglichten dem FC Augsburg hochkarätige Chancen. Zum Befreiungsschlag hätte Aigners Schuss in der 61. Minute werden können, wenn er das Tor nicht knapp verfehlt hätte. Im Gegenzug nutzten die Augsburger ihre Chance zum einzigen Tor des Spiels. Radhouène Felhi klärte eine Hereingabe von Ibrahima Traore. Die kurz ausgeführte Ecke brachte erneut Traore in den Strafraum der Löwen, wo Jens Hegeler per Kopf ins lange Eck traf. Das Tor war dann auch das Signal für eine konsequente kompakte Verteidigung. Den sparsamen Schwaben reichte der Treffer und so schleppten sie den Erfolg in einem wenig ansehnlichen Spiel über die restliche Spielzeit.

Der FC Augsburg wird die Saison voraussichtlich da beenden, wo die Löwen gerne hingekommen wären, nämlich auf dem Relegationsplatz drei. Theoretisch ist noch Platz zwei drin, aber dazu müsste der FCA am letzten Spieltag drei Punkte und 16 Tore aufholen.

Für die Löwen ist das alles nicht mehr spannend. Von einer verkorksten Saison zu reden, wäre der Mannschaft gegenüber nicht fair. Den Vorwurf, einige Spiele überflüssig vergeigt zu haben, muss sie sich aber gefallen lassen. Gleiches trifft auch auf den 1. FC Union Berlin zu, den letzten Gegner der Saison am kommenden Sonntag. Bevor der TSV sein großes Jubiläum feiern darf, kann die Mannschaft den Fans mit einem möglichst überzeugenden Sieg noch ein Trostpflaster aufdrücken. Der Aufsteiger aus der Hauptstadt ist auf die Punkte ebensowenig angewiesen wie die Löwen. Das sollte ein entspannter Saisonausklang mit schönen Aktionen werden.

Artikel vom 04.05.2010
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