Der EHC München wird Meister in Schwenningen

München · Könige der Kufen

So sehen Sieger aus: das EHC-Team nach dem 3:1-Sieg in Schwenningen. Foto: Münchner Wochenanzeiger

So sehen Sieger aus: das EHC-Team nach dem 3:1-Sieg in Schwenningen. Foto: Münchner Wochenanzeiger

München · Die Helme flogen in die Höhe, dazu ein paar Kronkorken. Die mitgereisten EHC-Fans lagen sich in den Armen. Was für ein Abend. „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, skandierte der Münchner Anhang. Der EHC ist Meister der 2. Bundesliga, besiegte die Schwenninger Wild Wings auch in Spiel drei und beendete die Finalserie somit im Eiltempo. Beim abschließenden 3:1-Erfolg der Münchner trafen Neville Rautert und zweimal David Wrigley.

Meistertrainer Pat Cortina bekam am Ende die provisorische Weißbierdusche verpasst, die Mannschaft, die für ihre Geschlossenheit bekannt ist, feierte ausgelassen. Carsten Zehm hatte Tränen in den Augen, es war sein letztes Spiel als Pressesprecher. Joey Vollmer hatte keine Tränen in den Augen, höchstens Bier. Dafür hatte er ein breites Grinsen auf den Lippen. Und er erzählte von einem bewegenden Moment in genau dieser Stätte. In den Minuten der Meisterschaft erinnerte sich der Torhüter an seine bitterste Niederlage, damals, als Torhüter in der Jugend von Ratingen. Mit seiner Mannschaft hatte er bei einem Turnier verloren, und nach jedem Gegentor weinte der kleine Joey aufs Bitterlichste.

Wissenswertes über den EHC

An diesem Dienstagabend flossen beim EHC aber nur Freudentränen. Im Eiltempo, in nur drei Spielen, hatten sich die Münchner in der Finalserie um die Meisterschaft der 2. Bundesliga gegen Schwenningen durchgesetzt. Und auch wenn so ein Titelgewinn natürlich immer dem ganzen Team gehört, war dieser Abend für einen ganz besonders bestimmt. Für Niklas Hede, den „Opa“ des EHC. Der 40-Jährige hatte im letzten Spiel seiner Karriere nochmal mächtig aufgetrumpft. Gerade mal 80 Sekunden waren gespielt, da klingelte es das erste Mal im Kasten der Wild Wings. Der Torschütze hieß zwar Neville Rautert, eingeleitet hatte das Tor aber Hede. Im Stile eines Ausnahmespielers.

Die weiteren Glanzpunkte blieben David Wrigley vorbehalten. Kurz nach dem 1:0 hatte der EHC den Ausgleich kassiert. Im weiteren Spielverlauf wollte der Puck lange Zeit auf beiden Seiten nicht ins Tor. Auch dank Sebastian Elwing, der überragend hielt. David Wrigley schnappte sich dann also weniger als drei Minuten vor Spiel­ende den Puck, ließ drei, vier Gegenspieler alt aussehen und schob Schwenningens Keeper Steve Silverthorn die Scheibe durchs Hosentürl. Nur wenig später machte Wrigley mit seinem Tor zum 3:1 den Sack zu. Silverthorn stand da nicht mehr im Kasten, die Wild Wings hatten alles auf eine Karte gesetzt und es ohne Keeper versuchen müssen.

Bei den Münchnern kannte die Freude keine Grenzen. „Auf diesen Tag haben wir alle gewartet, das ist einfach nur geil!”, jubelte Manager Christian Winkler nach der Schlusssirene. „Es ist die Belohnung für zehn Monate harte Arbeit“, sagte Trainer Cortina. Präsident Bochanski versah die Leistung des EHC mit dem Prädikat „einfach nur klasse“. Nun liegt es an Bochanski, den Erfolg zu veredeln. Denn nur wenn der finanzielle Rahmen für einen DEL-Aufstieg gelegt wird, ist die Saison auch wirklich ein Erfolg. Bis zum 15. Mai haben die Verantwortlichen Zeit, für die nötigen Rahmenbedingungen zu sorgen. Der Eishockey-Traum von München, er würde weitergehen. Mit Sicherheit würden dann wieder ein paar Kronkorken fliegen. Oder eher Champagnerkorken.

Von Jan Lüdeke

Für die EHC-Fans gibt es am Sonntag, 2. Mai, um 18 Uhr, eine Meisterfeier im Hacker-Pschorr-Bräuhaus, Theresienhöhe 7. Genaue Infos unter www.ehc-muenchen.de.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema am Mittwoch, 5. Mai, in Ihren Münchner Wochenanzeigern in Ihrem Stadtteil. Außerdem gibt es attraktive Preise rund um den EHC zu gewinnen.

Artikel vom 28.04.2010
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