Gemeinderat ist mehrheitlich dagegen

Sauerlach · Keine Fotovoltaikanlage

Trotz perfekter Ausrichtung will der Gemeinderat mehrheitlich keine Fotovoltaikanlage.  Foto: aba

Trotz perfekter Ausrichtung will der Gemeinderat mehrheitlich keine Fotovoltaikanlage. Foto: aba

Sauerlach · Das endgültige Aus für eine Bürgersolaranlage auf dem Dach des neuen Sauerlacher Kindergartens St. Andreas, brachte die Gemeinderatssitzung vom 20. April. Bei der Abstimmung über einen Grundsatzbeschluss zur Installation einer Fotovoltaikanlage, konnten die Befürworter der Anlage keine Mehrheit hinter sich bringen. Durch Stimmengleichheit von 8:8 Stimmen fiel die Entscheidung zu Ungunsten der Anlage.

Damit bestätigten die Räte noch einmal ihre Entscheidung aus dem Oktober des vergangenen Jahres. Schon damals hatte der Gemeinderat zwei Anträge auf Verpachtung des Daches an die Sonnenstrom Oberland Verwaltungs GmbH oder alternativ an die Firma Solarenergie Zahn abgelehnt. Nun hatte die Bürgersolar Sauerlach Co. KG noch einmal die Abstimmung über einen Grundsatzbeschluss über die Nutzung des Daches erwirkt. Erstaunlich an diesen Entscheidungen ist die Tatsache, dass die Gemeinde bisher eigentlich nur positive Erfahrungen mit Fotovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern gemacht hat.

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Schon im Jahr 2004 wurde zum Beispiel auf dem Biomasse-Heizkraftwerk der Zukunfts-Energie-Sauerlach, einer 100-prozentigen Tochter der Gemeinde, eine große Fotovoltaik-Anlage der Bürgersolar Sauerlach installiert. Zu den Anteilseignern gehört, neben etlichen Sauerlacher Bürgern, auch die Gemeinde, die sich unter CSU-Bürgermeister Walter Gigl sechs Anteilen an der Anlage sicherte. Erst im November 2008 erhielt die Gemeinde für diese gelungene Kombination aus Biowärme und Naturstrom sogar den mit 10.000 Euro dotierten Energiepreis des Landratsamtes München.

Im Vorfeld der Entscheidung hatten die Vertreter der Grünen und der SPD sowie Bürgermeisterin Barbara Bogner (UBV) noch einmal auf die optimalen Vorraussetzungen des Kindergartendaches hingewiesen.

Durch die Größe und Ausrichtung ließe sich eine profitable 30 Kilowatt peak-Anlage installieren. Abgesehen von der »enormen Energieversorgung«, würde die Gemeinde auch durch die Gewerbesteuereinnahmen und die Dachmiete von der Anlage profitieren, so Axel Horn (Die Grünen). Da das Dach nagelneu sei und sogar die Leerrohre für die Fotovoltaik-Anlage beim Bau vorinstalliert wurden, wären nicht einmal Umbauten erforderlich. Zudem hätte die Gemeinde die Umweltfreundlichkeit ja sogar in ihrem Logo »Sauerlach natürlich« verankert, erinnerte Gerald Bretfeld (SPD) und verlangte: »Wir sollten alle verfügbaren Dächer freigeben.«

Die Mitglieder der CSU-Fraktion, sowie einige Mitglieder der Unabhängigen Bürgervereinigung konnten sie mit diesen Argumenten nicht überzeugen. »Wir haben schon so viele Fotovoltaik-Anlagen in der Gemeinde«, fand Josef Ücker (CSU). Und ob dadurch Elektrosmog verursacht würde, wisse er nicht. Ohnehin sei »Fotovoltaik keine alternative Energie«, da sie andere Energiequellen nicht zuverlässig ersetzen könne, argumentierte Fraktionskollegin Andrea Killer.

Nur eine Woche vor dem Tag der Erneuerbaren Energien im Landkreis gaben die Räte mit der Ablehnung ein negatives Signal für den Bau weiterer Fotovoltaik-Anlagen auf kommunalen Dächern.

Der Vertreter der Bürgersolar Erich Bahn, ist vom Ergebnis der Sitzung entsprechend enttäuscht. Dennoch will er sich von dem Rückschlag nicht entmutigen lassen und sich statt dessen auf die Suche nach anderen geeigneten Dächern machen. »Wir lassen nich

Pietsch

Artikel vom 28.04.2010
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