In Deutschland auf der Überholspur, international lässt der Erfolg noch auf sich warten

TSV Unterhaching

Sebastian Schwarz beim Angriff  	Foto: Daniel Glasl

Sebastian Schwarz beim Angriff Foto: Daniel Glasl

Unterhaching · Während die Fußballer der SpVgg noch um den Klassenerhalt kämpfen müssen, ist der Bundesligaalltag für die Volleyballer von Generali Haching schon längst beendet. Am 20.3. stand das letzte Spiel der Hauptrunde an. Doch die Sportler dürfen sich noch nicht in die wohlverdiente Sommerpause verabschieden, schließlich steht die wichtigste Phase noch bevor: die Play-Offs. Dem ein oder anderen mag dieser Ausscheidungskampf eher in Verbindung mit Eishockey oder Basketball ein Begriff sein.

Doch auch beim Volleyball dienen die Bundesligabegegnungen den einzelnen Mannschaften vor allem dazu, sich eine gute Ausgangsposition für die wich­tigste Phase am Ende der Saison zu sichern, um dabei zu sein im Kampf um den begehrten Titel: Deutscher Meister 2010.

Wie schon letztes Jahr ist Haching auch dieses Jahr mit von der Partie. Nicht nur das, sie starten sogar vom beneidenswerten zweiten Platz aus in den Wettkampf. Was bedeutet, dass die schwierigsten Mannschaften, etwa der VfB Friedrichshafen, erst zum Schluss auf die Oberbayern warten. Erster Gegner im Viertelfinale ist der TV Bühl (Ausgang des Viertelfinales stand bis zum Redaktionsschluss nicht fest, das Hinspiel gewann Haching aber souverän mit 3:0).

Doch auch sonst verlief die Saison für die Hachinger Volleyballer überaus vielversprechend. Wie schon im Jahr zuvor überzeugten die Hachinger vor über 10000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle (Westfalen) im Finalspiel um den DVV-Pokal. Nach einem packenden Volleyballkrimi, in dem die Titelverteidiger schon mit 0:2 im Rückstand lagen, stand fest, dass die begehrte Trophäe ein weiteres Jahr ihr Zuhause in Haching hat. Für die extra mitgereisten Haching-Fans ein umwerfendes Erlebnis, das die Strapazen der Reise mehr als wettmachte.

Nur gegen internationale Gegner, wie den polnischen Spitzenverein AZS Cszestochowa, auf den Haching in der Vorrunde des CEV-Cups stieß, lässt der Erfolg noch auf sich warten. Zwar schafften die Hachinger es, einen Sieg auf ihrem Konto zu verbuchen, doch der entscheidende Golden Set ging dann leider an die Polen. Aber auch mit dem türkischen Hauptstadt-Club Ziraat Bankasi Ankara war ein hochrangiger Gegner zu Gast in Haching. Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale des Challenge Cups zeigten die Oberbayern zwar eine starke Leistung, die Bemühungen wurden aber leider nur mit zwei Satzgewinnen belohnt, das Match ging beide Male an die türkische Mannschaft. Doch auch wenn der große Durchbruch bislang ausblieb, konnte Haching immerhin schon einmal ein wenig internationale Volleyballluft erschnuppern. In der nächsten Saison wird dann durchgestartet, schließlich ist Generali Haching als Sieger des DVV-Pokals direkt für die Königsklasse, die Champions League, qualifiziert.

Auch sonst gibt es Erfreuliches aus der Sporthalle am Utzweg zu melden. Fünf Spieler aus dem Hachinger Kader sind für die vorläufige deutsche Nationalmannschaft nominiert. Das ist sogar ein Spieler mehr, als der (noch) amtierende deutsche Meister, der VfB Friedrichshafen, stellt.

Wer sich also entschließt, im nächsten Jahr zur WM in Italien zu fahren, dürfte dort als Hachinger auf bekannte Gesichter stoßen. Vielleicht schaffen Patrick Steuerwald, Sebastian Schwarz, Max Günthör, Eugen Bakumovski, Ferdinand Tille, Denis Kaliberda und der Rest der deutschen Mannschaft ja das Unmögliche und bringen den Weltmeistertitel heim nach Deutschland und so ein bisschen auch nach Unterhaching.

Artikel vom 20.04.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...