Dirigent Welser-Möst im Gespräch mit dem BR

Haidhausen · »Gott der südlichen Zonen«

Franz Welser-Möst wird kommende Saison Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper.	Foto: VA

Franz Welser-Möst wird kommende Saison Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper. Foto: VA

Haidhausen · Am 26. April um 19.30 Uhr spricht der Dirigent Franz Welser-Möst im Theaterforum Münchner Stadtbibliothek mit Bernhard Neuhoff von BR-Klassik über seine Pläne für die Wiener Staatsoper und über seinen künstlerischen Weg. Das Gespräch wird aufgezeichnet und am 30. April um 19.05 Uhr auf BR-Klassik gesendet. Das Theaterforum wird von der Münchner Stadtbibliothek in Zusammenarbeit mit dem BR veranstaltet.

Veranstaltungsort ist die Black Box im Gasteig, Karten gibt es zu fünf und vier Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen. »Gott der südlichen Zonen« – so umschrieb Gustav Mahler das Amt des Wiener Hofoperndirektors. Wer hier Generalmusikdirektor ist, hat eine der begehrtesten Positionen des Musiklebens inne. Ab kommender Saison wird Franz Welser-Möst als Generalmusikdirektor an der Seite des designierten Direktors Dominique Meyer die Geschicke der Wiener Staatsoper bestimmen. Noch liegt die sonst so bissige Wiener Musikkritik dem gebürtigen Linzer zu Füßen. Der »Ring des Nibelungen«, den Welser-Möst an der Staatsoper im Lauf der letzten drei Jahre einstudierte, wird allenthalben wegen seiner orchestralen Brillanz gepriesen. Seither setzen auch die Wiener Philharmoniker ganz auf ihren künftigen Chef im Orchestergraben: Für kommendes Jahr haben sie ihn erstmals als Dirigent ihres berühmten Neujahrskonzertes engagiert.

Doch Franz Welser-Möst ist ein Realist. Dass ihn im »genial verschlampten« Wiener Opernbetrieb viel Arbeit und auch manche Konflikte erwarten, darüber ist er sich im Klaren. Nach langen Jahren als Musikchef des Zürcher Opernhauses und als gelernter Österreicher kennt er das Geschäft. Auch in München ist Franz Welser-Möst regelmäßig zu Gast. Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das er am 29. und 30. April wieder dirigieren wird, verbindet ihn eine langjährige Partnerschaft. In München hat Welser-Möst auch studiert. Am meisten habe er gelernt, als er sich in den Proben von Sergiu Celibidache, Sir Colin Davis und Wolfgang Sawallisch herumgetrieben habe.

Ursprünglich hatte Welser-Möst, der 1960 geboren wurde, Geiger werden wollen. Doch mit 18 hatte er einen schweren Autounfall, der ihn die Beweglichkeit in mehreren Fingern kostete. Welser-Möst verlegte sich aufs Dirigieren und gelangte schnell zu großem Erfolg. Herbert von Karajan förderte ihn, und bereits 1985 gab er mit Mitte 20 sein Debut bei den Salzburger Festspielen. Nach einem ersten Engagement im schwedischen Norrköping gelang Welser-Möst mit nur 30 Jahren der Sprung auf die internationale Bühne, als ihn 1990 das London Philharmonic Orchestra zum Musikdirektor ernannte.

Artikel vom 13.04.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...