Gemeinde Hohenbrunn diskutiert Ortsumgehung

Hohenbrunn · Weniger Verkehr

15.000 Fahrzeuge täglich: Hohenbrunn hat genug vom lärmenden Durchgangsverkehr.	Foto: Schwarz-Mehrens

15.000 Fahrzeuge täglich: Hohenbrunn hat genug vom lärmenden Durchgangsverkehr. Foto: Schwarz-Mehrens

Hohenbrunn · Eine Ortsumgehung wird für Hohenbrunn-Dorf, das mit dem Durchgangsverkehr auf der B 471 und der Dorfstraße leben muss, immer dringlicher. Schon im Sommer 2008 wurden werktags pro Tag am Pfarrer-Wenk-Platz 15.030 Kraftfahrzeuge gezählt. Dem Verkehrsexperten Prof. Harald Kurzak zufolge ist bis 2025 mit einer weiteren Verkehrszunahme um 20 Prozent in Hohenbrunn-Dorf zu rechnen. Unzumutbar, wie der Gemeinderat übereinstimmend befand.

Entlastung soll den geplagten Bürgern eine Umgehung bringen, für die gleich sechs Trassenvarianten im Gemeinderat zur Diskussion stehen. Um die Entscheidung auf das Fundament gesicherter Fakten zu stellen, befürwortete der Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung eine Vorstudie zu einer Machbarkeitsstudie der verschiedenen Varianten. Außerdem soll das Gespräch mit dem zuständigen Ausschuss der Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gesucht werden, um im Vorfeld Unstimmigkeiten mit der angrenzenden Gemeinde auszuschließen. Bereits im Januar hatte ­Professor Kurzak dem Gemeinderat die 2008/09 aktualisierte Fassung seines Verkehrsgutachtens von 1996 präsentiert.

Darin werden neben drei Trassenvarianten im Süden und Westen (Varianten 1a bis c) eine ortsferne Ostumfahrung (Variante 2) und zwei Varianten einer Nordumfahrung als südliche und nördliche Parallelen zur A 99 (Varianten 3a und 3b) untersucht. Die Agenda 21 stellte in derselben Sitzung ihre eigenen Bewertungskriterien für die Trassenvarianten vor. Aufgrund dieser Kriterien sprach sie sich für die Varianten 1a (Ortsumgehung West Luitpoldstraße neu) und 3a (Verlegung B 471 südlich der Autobahn) aus.

Im Verkehrsausschuss kristallisierte sich jetzt der Wunsch nach harten Fakten als Entscheidungshilfe bei der Trassenwahl heraus. Anton Fritzmaier (CSU) schlug eine Machbarkeitsstudie für alle Varianten vor. Dabei würden von Fachleuten Fakten zu Wasserschutz, Lärmemissionen, Kosten und anderen relevanten Kriterien geliefert, die die Entscheidung erleichterten. Seiner Anregung, zunächst eine Vorstudie erstellen zu lassen, schloss sich das Gremium einstimmig an. Bis zur nächsten Ausschusssitzung sollen diesbezüglich Kostenangebote von zwei Ingenieurbüros eingeholt werden.

Ebenfalls einstimmig befürwortete der Ausschuss den gemeinsamen Antrag der Grünen und SPD, möglichst bald einen Informations- und Meinungsaustausch zum Thema Ortsumfahrung Hohenbrunn mit dem zuständigen Ausschuss des Gemeinderats Höhenkirchen-Siegertsbrunn zu suchen. Dabei sollen insbesondere die Varianten besprochen werden, die die Grenze zur Nachbargemeinde unmittelbar berühren. Auch die verkehrlichen Anforderungen und Auswirkungen der neuen Gewerbegebiete beider Gemeinden sollen erörtert werden.

Wolfgang Schmidhuber (Grüne) begründete den Antrag: »Wie wir über die Varianten zu denken haben, hat auch damit zu tun, wie Höhenkirchen-Siegertsbrunn das sieht«. esm

Artikel vom 06.04.2010
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