Bürgerprojekt bringt Spenden

Oberhaching · Strom und mehr

Oberhaching · Sonnenstrom für soziale Projekte. Mit diesem Konzept konnte die Bürgersolar Oberhaching GbR nun doch noch die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses überzeugen. Bei seiner letzten Sitzung beschloss der Ausschuss den Gestattungsvertrag zum Betrieb einer 30 Kilowatt-Peak-Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der Salzhalle des gemeindeeigenen Bauhofes zu genehmigen.

Vor allem die Frage nach der Laufzeit des Vertrages, aber auch nach den Konsequenzen eines möglichen Abrisses des Bauhofgebäudes, hatten die Verhandlungen verzögert. Nun einigten sich die Parteien auf eine Laufzeit von 30 Jahren. Wie es danach weiter geht ist noch offen, doch wurden grundsätzlich drei Möglichkeiten vereinbart: 1. die Verlängerung des Vertrages, 2. der Rückbau der Module durch die Bürgersolar GbR oder 3. die kostenlose Übernahme der Anlage durch die Gemeinde.

Sollte das Gebäude des Bauhofes im ungünstigsten Fall vor Ablauf der Laufzeit abgerissen werden, stellt die Gemeinde der Gesellschaft ein gleichwertiges Dach zur Verfügung. Für den Umbau der Anlage muss die Bürgersolar in solch einem Fall allerdings selbst aufkommen. »Das zwingt die Rendite natürlich in den Keller«, erklärte Gesellschafter Gerhard Pisl, der im Auftrag der Gesellschafter mit der Gemeinde verhandelte. Dennoch sind die sieben Gesellschafter nun froh, dass es mit dem Vertragsabschluss doch noch geklappt hat. Rechtzeitig vor Beginn des Frühlings, so dass die Anlage schon im ersten Betriebsjahr die Erträge des Sommers mitnehmen kann. Gleich nach der Vertragsunterzeichnung hat Pisl die Module bestellt. Die Montage ist für April geplant.

30 Jahre lang, soll die Anlage nun Strom aus Sonnenenergie liefern und den Gesellschaftern eine Rendite von etwa fünf bis sechs Prozent bescheren. Doch wollen sie nicht alleine von diesem Ertrag profitieren. Obwohl die Gemeinde ihnen, so Pisl, das Dach mietfrei angeboten habe, wurde für die ersten 20 Jahre eine Dach-Nutzungsgebühr von fünf Prozent des Jahreserlöses, das entspricht etwa 500 Euro, vereinbart.

Bis zum 25. Jahr erhöht sich die Nutzungsgebühr sogar auf 20 Prozent, die Vergütung bis zum 30. Jahr ist noch offen. Die Gemeinde hat sich im Gegenzug dazu verpflichtet, das Geld ausschließlich für soziale Zwecke einzusetzen. Mit diesem Konzept wollten die Gesellschafter einen Weg zur Finanzierung sozialer Projekte unabhängig von der Wirtschaftslage aufzeigen, erklärte Pisl.

Pietsch

Artikel vom 31.03.2010
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