FFW Ottobrunn freut sich auf neuen Sozialtrakt

Ottobrunn · Immer im Einsatz

Der neue und gleichzeitig der alte Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn: (v. l.) Klaus Ortmeier und Eduard Klas.	Foto: Schunk

Der neue und gleichzeitig der alte Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn: (v. l.) Klaus Ortmeier und Eduard Klas. Foto: Schunk

Ottobrunn · Wer einen Termin mit den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr von Ottobrunn ausmachen möchte, muss Zeit mitbringen. Gleich zwei Mal während des Pressegesprächs mussten die kürzlich wiedergewählten Vorstände der FFW Ottobrunn, Eduard Klas, Kommandant und stellvertretender Vereinsvorsitzender und Klaus Ortmeier, Vereinsvorsitzender und stellvertretender Kommandant davon eilen, um bei einem Einsatz mit von der Partie zu sein.

Tägliches Geschäft für die Freiwillige Feuerwehr, die im letzten Jahr 623 Einsätze geleistet hat. Dazu stehen 135 ausgebildete Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen Tag und Nacht bereit. Der Tatsache, dass mittlerweile ein Drittel der Aktiven Frauen sind, wird jetzt mit dem Bau der neuen Sozialräume, der im Mai endgültig abgeschlossen sein soll, Rechnung getragen. »Als die Freiwillige Feuerwehr 1970 ihr Gebäude und die Hallen gebaut hat, waren wir die modernste Einrichtung weit und breit. Aus ganz Bayern kamen die Freiwilligen Wehren, um zu sehen, wie wir das gemacht hatten. Aber an Frauen in der Feuerwehr hat damals noch niemand gedacht«, erklärte der Pressesprecher der FFW Ottobrunn, Klaus Fischer mit einem Schmunzeln. Deshalb gibt es auch lediglich eine Gästetoilette für Frauen und keine separaten Duschen. Ohne Frauen, berichtet Klas aber bestimmt, sei der Dienst aber gar nicht mehr aufrechtzuerhalten.

Wer denkt, dass die weiblichen Floriansjünger vornehmlich mit Sanitätsaufgaben beschäftigt seien, irre aber gewaltig. Wie die Männer würden sie in allen Bereichen eingesetzt, auch Atemschutzträgerinnen gebe es unter ihnen, so Klas nicht ohne Stolz. Aber nicht nur getrennte Umkleiden und Duschen beinhalten die neuen Sozialräume, sondern auch eine neue Schlauchwaschanlage, Schulungsräume, die neue Einsatzzentrale und viele weitere technische Gerätschaften und Einrichtungen. Die neuen Geräte- und Fahrzeughallen wurden schon im Winter 2008 fertig gestellt, mit dem Abschluss der Arbeiten am Sozialtrakt wird das Ensemble nun endlich abgeschlossen, freuen sich die Floriansjünger. Ende Juli will man die Einweihung gebührend feiern, und natürlich den Bürgern beim Straßenfest am 11. September beim Tag der offenen Tür präsentieren.

Im September werden nach erfolgreicher Prüfung die 16 Mitglieder der Jugendfeuerwehr ihren Dienst aufnehmen und die Mannschaft weiter verstärken. »Dann haben wir wieder Platz für neue Anwärter in der Jugendfeuerwehr«, so Klaus Fischer. Alle die Interesse haben und mindestens 14 Jahre alt sind, können dann in die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr hineinschnuppern.

Froh sind die Mitglieder der Wehr indes über die Annehmlichkeiten, die die neue Halle ihnen bereits jetzt bietet. Die neuen Fahrzeughallen erleichtere ihre Arbeit enorm, erläuterte Klas froh. So herrsche keine drangvolle Enge mehr im Einsatzfall und auch auf das Lager könne schnell zugegriffen werden. Zudem dient die neue Halle als Übungsplatz im Winter, so dass die Mitglieder der FFW nicht mehr bei ihren dringend erforderlichen Übungen draußen bei Eis und Schnee frieren müssen.

Rund 7,5 Millionen Euro hat sich die Gemeinde die neue Anlage kosten lassen, informierte Klaus Ortmeier. »Wir sind aber beileibe nicht überausgestattet sondern haben das, was wir brauchen«, betont Eduard Klas. Um Geld zu sparen, gehen die Feuerwehren im Landkreis aber schon längst neue Wege, informierte Ortmeier. So würden Geräte, die man nicht ständig brauche gemeinsam mit anderen Wehren angeschafft, um Kosten zu sparen. Eine gewisse Ausstattung tue aber angesichts der Siedlungsentwicklungen einfach Not, sind sich die Mitglieder der Wehr einig. Die Gemeinde Ottobrunn wachse ständig und damit die Aufgaben. Drei besonders schwere Brände hatte die Feuerwehr Ottobrunn letztes Jahr innerhalb von zwei Wochen zu bewältigen. So brannte das Haus für Wohnungsnotfälle Am Haidgraben, auch im KWA-Stift Hanns-Seidel-Haus brach ein Feuer aus und im Gewerbegebiet in der Daimlerstraße stand ein Gebäudekomplex in Flammen. In zwei Fällen waren Menschenleben akut in Gefahr, dank des beherzten Einsatzes der FFW kam aber niemand ums Leben. Zu einem wichtigen Einsatzschwerpunkt sind die First-Responder-Einsätze (256 im Jahr 2009) geworden, die die Zeit bis zum Eintreffen eines Notarztes überbrücken.

Südtiroler Weinfest

Aber die Freiwillige Feuerwehr kann nicht nur löschen, sondern auch feste feiern. Am 24. April findet in der Ferdinand-Leiß-Halle wieder das Südtiroler Weinfest statt, das von der FFW ausgerichtet wird. Dort kann man ganz ungefährdet seinen Durst löschen und zünftige Musik von »Jawoi« und den »Südtiroler Spitzbuam« genießen. Heike Woschée

Artikel vom 30.03.2010
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